Balsamtanne
Abies balsamea
Bei der nordamerikanischen Balsamtanne kommen bei uns vor allem die Zwergformen ganz groß raus – mit unseren Tipps zur Pflanzung und Pflege auch in Ihrem Garten!
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Nadelgehölz
- Wuchshöhe
- von 1500 cm bis 3000 cm
- Wuchseigenschaften
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- kegelförmig
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- gelb
- rot
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- Zapfen
- Blüteneigenschaften
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- einhäusig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- nadelförmig
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtfarbe
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- braun
- Fruchtform
-
- Zapfen
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- steinig bis tonig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht bis feucht
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Fruchtschmuck
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
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- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Grabbepflanzung
- Hausbaum
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
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- Formaler Garten
- Heidegarten
- Steingarten
- Topfgarten
Herkunft
Die Balsamtanne ist eine von 40 Arten aus der Gattung der Tannen (Abies), die alle in der nördlich gemäßigten Zone auftreten. Abies balsamea ist zwischen Kanada und Virginia heimisch. Man unterscheidet zwei Varietäten: Abies balsamea var. balsamea und Abies balsamea var. phanerolepis. Im Handel findet man meist nur Zwergformen.
Wuchs
Die Wildform der Balsamtanne entwickelt sich zu einem immergrünen Nadelbaum mit spitzkegeliger Krone. Der Baum wird nur knapp 30 Meter hoch, was für eine Tanne relativ wenig ist. An den Astquirlen stehen meist vier bis sechs Äste. Sie wachsen aufwärts gerichtet vom Stamm weg. Die Rinde ist glatt und grau. Sie entwickelt sich in höherem Alter vor allem im unteren Bereich zu einer graubraunen Borke, die in unregelmäßigen Schuppen abblättert. Auf der Rinde des Baums finden sich längliche, waagerecht ausgerichtete Beulen mit angenehm riechendem Harz, das vielseitig verwendet wird. Junge Triebe sind beigebraun, später dunkeln sie nach. Mit etwa 250 Jahren ist die Balsamtanne eher kurzlebig. Das Holz der Pflanze ist einheitlich hell gefärbt, es wird vor allem zur Papierherstellung verwendet. Die Balsamtanne ist – anders als viele andere Tannen – ein Flachwurzler und damit anfällig für Windwurf.

In den USA werden junge Balsamtannen gerne als Weihnachtsbäume verwendet
Blätter
Die immergrünen, etwa anderthalb bis dreieinhalb Zentimeter langen Nadeln mit der stumpfen Spitze sind oberseits dunkelgrün, unten deutlich heller. Zwei silbrige Stromastreifen sind deutlich zu erkennen. Die Basis der Nadeln ist ungestielt. Die Nadeln sitzen gescheitelt mehr oder weniger in zwei Reihen am Trieb, die oberen Nadeln sind dabei etwas kürzer als die unteren. Die amerikanischen Ureinwohner nutzten die Vitamin-C-haltigen Nadeln dieser Tanne bei Infektionen unter anderem als Tee.
Blüten
Die Balsamtanne ist einhäusig. Weibliche Blüten stehen vor allem in der oberen Krone aufrecht an den Zweigspitzen. Sie sind purpurrot gefärbt und etwa zwei Zentimeter groß. Die nur etwa einen halben Zentimeter großen, männlichen, gelblichen Blüten stehen an den Zweigunterseiten in der mittleren Krone. Die Blütezeit der Tanne erstreckt sich von Mai bis Juni.
Früchte
Die am Trieb sitzenden Zapfen sind bis zu zehn Zentimeter lang. Sie sind anfangs blauviolett, ausgereift graubraun gefärbt. Die Samenschuppen sind zweimal so lang wie breit. Die Zapfen zerfallen nach der Samenreife im Oktober, nur die Spindel bleibt stehen.
Standort
Abies balsamea bevorzugt in der Jugend einen etwas geschützten Standort, der Schutz vor Frost bietet. In der Natur findet sie Schutz im Schatten der Altbäume. Später ist die Balsamtanne vollkommen frosthart. Die vor allem im Garten kultivierten Zwergformen bevorzugen Halbschatten oder Sonne. Wie alle Arten aus der Gattung Abies ist die Balsamtanne empfindlich gegenüber Streusalz und Luftverschmutzung.
Boden
An den Boden stellt die Balsamtanne keine besonderen Ansprüche, lediglich die Bodenfeuchtigkeit sollte relativ hoch und gleichmäßig sein. Sand, Kies, Lehm, felsig, sumpfig – all diese Bodenarten werden akzeptiert. Leicht saurer Boden wird von dieser Tanne präferiert.
Balsamtanne pflanzen
Die Pflanze sollte in Trog oder Beet so tief stehen wie vorher im Container. Vor allem im Topf sollte keine Staunässe auftreten.
Pflege
Wie alle immergrünen Pflanzen sollte man auch frisch gepflanzte Abies balsamea in trockenen Wintern wässern. Gegossen wird immer bei Plusgraden, wenn der Boden aufgetaut ist.
Abies balsamea schneiden
Schnittmaßnahmen sind bei den sehr langsam wachsenden Zwergformen nicht erforderlich. Lediglich abgebrochene Äste entfernt man.
Verwendung im Garten
Lediglich kleinwüchsige Zierformen werden in unsere Gärten gepflanzt, und zwar vor allem in Vor- und Steingärten, aber auch im Topf. Interessant für die Kosmetikindustrie ist das Harz der Bäume, das die Parfümzutat Ambra, das von Pottwalen ausgestoßen wird, ersetzen könnte. Das Harz wurde früher für "Canada Balsam" verwendet, also als Klebemittel für Gläser und optische Instrumente. Junge Bäume verwendet man in Nordamerika gern als Weihnachtsbaum – sie werden dort in Plantagen angebaut.

Zwergsorten wie Abies balsamea ‘Nana’ sind beliebte Steingartenpflanzen
Sorten
Im englischsprachigen Raum gibt es eine ganze Reihe von kleinwüchsigen Sorten. In Mitteleuropa haben sich im Gartenbereich vor allem die beiden Zwerge ‘Piccolo’ und ‘Nana’ durchgesetzt. ‘Piccolo’ ist wahrscheinlich als Hexenbesen aus der Sorte ‘Nana’ hervorgegangen. Beides sind kugelige bis flache Zwergformen mit kompaktem Wuchs, die sich für Kübel- und Grabbepflanzung, Steingärten und Vorgärten eignen. Bei ‘Piccolo’ liegen Wuchsbreite und -höhe deutlich unter einem Meter, ‘Nana’ ist etwas größer und entwickelt sich stärker in die Breite. Die Nadeln beider Sorten sind kürzer als die der Art und stehen steif vom Trieb ab.
Balsamtanne vermehren
Die Vermehrung der Sorten erfolgt ausschließlich vegetativ über Stecklinge. Diese gewinnt man im Spätsommer oder auch im Frühling vor dem Austrieb. Veredelt wird durch seitliches Anplatten auf Unterlagen, die bereits im Topf wurzeln.
Krankheiten und Schädlinge
Borkenkäfer machen der Balsamtanne vor allem in Stresssituationen wie Trockenheit zu schaffen. Auch Wollläuse können dann Probleme bereiten. Nadelparasiten verursachen vor allem optische Beeinträchtigungen an den Pflanzen.