Bauernkaktus
Echinopsis-Hybriden
Der Bauernkaktus (Echinopsis) ist auch ohne viel Pflege wüchsig und blühwillig – und damit die ideale Zimmerpflanze für Einsteiger.
Steckbrief
- Wuchstyp
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- Sukkulente
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- Dornen oder Stacheln
- Blütenfarbe
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- gelb
- orange
- rot
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
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- April bis September
- Blütenform
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- Trompeten
- Licht
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- sonnig bis absonnig
- Bodenart
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- sandig
- Bodenfeuchte
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- trocken bis mäßig trocken
- Kalkverträglichkeit
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- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
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- mäßig nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Warmhaus
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Echinopsis, der Bauernkaktus, zählt zur Familie der Kakteengewächse (Cactaceae) und stammt ursprünglich aus Südamerika, wo er wild vom südlichen Brasilien über Bolivien bis ins nördliche Argentinien vorkommt. Sein botanischer Name lautet Echinopsis eyriesii, wobei der Gattungsname von den griechischen Worten "echinos" (Igel) und "opsis" (Aussehen) abgeleitet wurde. So wird die Pflanze auch zu den Igelkakteen gezählt. Die ersten Exemplare kamen um 1830 nach Deutschland. Heute hat man es beim Bauernkaktus meist mit Echinopsis-Hybriden zu tun, also speziellen Züchtungen.
Wuchs
Echinopsis bildet kugelige bis zylindrische, gerippte Sprosse, die dicht mit Dornen besetzt sind. An ihren Naturstandorten wachsen die Pflanzen baumförmig bis strauchartig. Kakteen sind Sukkulenten, die in ihren Sprossen große Mengen Wasser speichern und so auch lange Trockenzeiten überstehen können. Die Rippen sind dafür verantwortlich, dass die Pflanzenkörper bei der Wassereinlagerung nicht aufreißen. Sie können sich ziehharmonikaähnlich ausdehnen und auseinanderfalten beziehungsweise, wenn die Flüssigkeit nach und nach aufgebraucht wird, zusammenziehen. Auf den Kanten dieser Rippen sitzen die für Kakteen typischen, bei Echinopsis bewollten Areolen, die zurückgebildeten Kurztrieben entsprechen. Aus ihnen wiederum entspringen die Dornen.
Blätter
Echinopsis hat keine Blätter, aber Dornen – und nicht, wie viele meinen, Stacheln. Anders als Stacheln, die als Auswüchse gelten, können Dornen zurückgebildete oder umgewandelte Sprossachsen, Blätter oder sogar Wurzeln sein. Sie sind weiterhin mit dem Rest der Pflanze durch Leitbahnen verbunden, während Stacheln nur aufsitzen und leicht abgestreift werden können. Die Pflanzen haben sich damit an Standort und Umstände angepasst – weniger Blätter bedeutet weniger Verdunstungsfläche. Außerdem schützen die Dornen den Spross vor Fressfeinden.
Blüten

Zur Blütezeit, die mehrere Monate dauert, gibt Echinopsis einen beeindruckenden Anblick ab
Der Bauernkaktus bildet beeindruckende und auffällige trompetenförmige Blüten, die bis zu 25 Zentimeter lang werden und einen Durchmesser von bis zu zehn Zentimetern erreichen können. Sie erscheinen in mehreren Schüben, ungefähr von April bis zum Spätsommer. Die Knospen öffnen sich meist erst spät nachmittags und über Nacht, schließen sich dann am nächsten Morgen und öffnen sich wieder am Nachmittag. Dieses Prozedere hält pro Blüte mehrere Tage an. Nicht zu verwechseln ist Echinopsis mit der ebenfalls über Nacht blühenden "Königin der Nacht", einem Schlangenkaktus. Die Wildart blüht weiß, manchmal mit einem Hauch von Rosa. Züchtungen und Kreuzungen mit anderen Kakteen zeigen aber auch andere Farben.
Früchte
Aus den Blüten entstehen kugelige bis eiförmig-längliche, haarige Früchte. Sie platzen oft unregelmäßig auf und entblößen so die dicht an dicht sitzenden, kleinen schwarzen Samen.
Standort
Echinopsis gehört zu den Zimmerpflanzen, die sich an warmen (zwischen 18 und 26 Grad Celsius), hellen Plätzen und sogar am sonnenbestrahlten Südfenster wohlfühlen. Sobald kein Frost mehr droht, dürfen sie auch ins Freie ziehen. Aber auch dort brauchen sie einen sehr hellen Standort.
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Substrat
Für Kakteen empfiehlt sich allgemein ein sehr durchlässiges, auch nach Jahren nicht verklumpendes Substrat, etwa aus Humus, mit mineralischen Beigaben wie feinem Kies, Quarzsand, Lavalit oder Bims. Im Idealfall mischt man es selbst, zum Beispiel aus Bims (etwa 70 Prozent), Lava (etwa zehn Prozent), lehmhaltigem Fließsand (etwa zehn Prozent) und Zugaben wie Ziegelgrus oder Zeolith, mit denen man der Basis Mineralien und Spurenelemente zufügt. Bei Echinopsis-Hybriden, die etwas mehr Nährstoffe brauchen, sollten der Lehm- und Humusanteil etwas höher ausfallen. Wenn Sie fertig vorgemischte Erde kaufen, dann am besten in einer Kakteengärtnerei.
Gießen
Etwa ab März können Sie damit beginnen, Echinopsis einmal vorsichtig zu gießen, von April bis etwa Oktober sollten die Wassergaben alle zwei bis drei Wochen erfolgen. Danach ist Winterruhe angesagt – ganz ohne Gießen. Jetzt will der Bauernkaktus auch gerne kühler, bei Temperaturen von 10 bis 14 Grad Celsius stehen.
Düngen
Im ersten Jahr nach der Pflanzung hat die verwendete Erde normalerweise Nährstoffe im Überfluss. Wenn Sie düngen wollen, dann frühestens im zweiten Jahr, und auch dann nur ganz schwach. Im dritten Jahr ist es dann ohnehin sinnvoll, den Bauernkaktus wieder umzutopfen. Kakteen brauchen die drei Hauptnährstoffe (Stickstoff, Phosphor, Kalium), aber noch mehr Mineralien und Spurenelemente wie Magnesium, Zink, Eisen oder Molybdän. Achten Sie beim Kauf darauf, dass diese im Dünger enthalten sind.
Umtopfen
Nach zwei, drei Jahren in einem Topf tut es den Pflanzen gut, wenn sie in frisches Substrat und – wenn sie gewachsen sind – in ein größeres Gefäß umgetopft werden.
Schneiden
Einen Schnitt benötigt Echinopsis nicht.
Sonstige Pflege
Im März, direkt nach der Winterruhe, freut sich der Bauernkaktus über gelegentliches leichtes Besprühen mit kalkarmem Wasser, damit der Staub nach und nach von den Sprossen abgespült wird.
Sorten

Echinopsis-Hybriden gibt es mit vielen unterschiedlichen Blütenfarben
Es gibt zahlreiche Echinopsis-Arten und -Hybriden im Handel, die an Blütenfarben alles außer Blau und Grün bieten. So zeigen sich zum Beispiel die Knospen von Echinopsis chrysantha gelborange, die von Echinopsis schieliana rot oder gelb und die von Echinopsis ferox rosa, weiß, gelb oder rot. Die sogenannten Rheingold-Hybriden sind diverse alte, vor 1968 entstandene Hybriden, die dann zum Teil mit amerikanischen Paramount-Hybriden gekreuzt wurden.
Vermehrung
Echinopsis lässt sich sehr einfach, aber nicht sortenecht, aussäen. Hybriden kann man nur über Stecklinge vervielfältigen. Schneiden Sie dafür im Frühjahr Seitentriebe ab, lassen Sie die Schnittstellen ein paar Tage trocknen und stecken Sie die Triebstücke dann in kleine Töpfe mit Erde, die sie leicht angießen. An einem warmen, hellen, aber nicht besonnten Platz, treiben die Stecklinge bald durch – ein Zeichen dafür, dass sie Wurzeln gebildet haben.
Krankheiten und Schädlinge
Die sehr robusten und recht genügsamen Pflanzen können hin und wieder von Schildläusen befallen werden. Das passiert aber vor allem, wenn sie durch falsche Pflege geschwächt sind.