Japanische Lavendelheide
Pieris japonica
Von der Japanischen Lavendelheide gibt es viele Sorten, die im Frühling mit roten Blättern austreiben. Der immergrüne Strauch ist einer der beliebtesten Rhododendronbegleiter und eignet sich auch für den Topf.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Laubgehölz
- Kleinstrauch
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 300 cm
- Wuchsbreite
- von 100 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- locker
- Blütenfarbe
-
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- März bis Mai
- Blütenform
-
- Glocken
- Rispen
- Blüteneigenschaften
-
- ungefüllt
- zwittrig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- lanzettlich
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Austriebsfärbung
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Fruchteigenschaften
-
- unscheinbar
- Licht
-
- halbschattig bis schattig
- Bodenart
-
- sandig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- Giftigkeit
-
- in Teilen giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Verwendung
-
- Einzelstellung
- Grabbepflanzung
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Unterpflanzung
- Gartenstil
-
- Heidegarten
- Rhododendrongarten
- Topfgarten
- Waldgarten
- Friedhof
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Japanische Lavendelheide (Pieris japonica) wird auch Schattenglöckchen genannt. Der immergrüne Strauch gehört – ebenso wie die Amerikanische Lavendelheide (Pieris floribunda) – zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) und stammt aus dem feuchten Unterholz der japanischen Bergwälder. Als immergrüne Laubholzart setzt sie mit ihren maiglöckchenartigen Blüten wochenlang Akzente im Garten. Einige Gartensorten treiben zudem im Frühjahr mit karmin- bis bronzerotem Laub aus.
Wuchs
Die Japanische Lavendelheide ist ein locker verzweigter, aufrecht wachsender Strauch mit hochovaler bis rundlicher Krone und leicht überhängenden Zweig-Enden. Sie wächst relativ langsam und wird je nach Sorte zwischen zwei und drei Meter hoch wird. Die Rinde der älteren Zweige und Äste ist rot gefärbt, die der jüngeren Triebe grün. Die Borke löst sich bei alten Pflanzen in Streifen von den Hauptästen ab.
Blätter
Die wechselständigen, immergrünen Laubblätter der Japanischen Lavendelheide sind drei bis acht Zentimeter lang, lanzettlich geformt und an den Trieb-Enden quirlartig angeordnet. Die mittelgrünen glänzenden Blätter nehmen im Austrieb im Frühjahr bei vielen Gartensorten eine attraktive bronzefarbene Tönung an und werden im Lauf des Sommers meist wieder grün.
Blüten
Die kleinen maiglöckchenartigen Blüten sind cremeweiß oder rosa und erscheinen ab März in bis zu zwölf Zentimeter langen, locker überhängenden Rispen. Sie duften zart und zieren den Strauch viele Wochen.
Früchte
Ab September erscheinen kleine rundliche, graubraune Kapselfrüchte. Sie haben keinen besonderen Zierwert.
Standort
Ein halbschattiger und geschützter Platz im Garten unter hohen Bäumen ist ideal für das Gehölz, das bezeichnenderweise auch Schattenglöckchen genannt wird. An sonnigen Standorten drohen im Winter und auch in trockenen Sommern Blattschäden. Niedrige Sorten können ebenso gut im Kübel gehalten werden.
Boden
Ähnlich wie bei Rhododendron und fast allen anderen Heidekrautgewächsen sollte der Boden für die Japanische Lavendelheide locker, sandig und humusreich, kalkfrei, sauer (pH-Wert um 5) und frisch bis mäßig feucht sein. In dichten, lehmigen Böden findet kaum Wurzelwachstum statt und die Pflanzen kümmern jahrelang vor sich hin.
Pflanzung
Sie sollten die Lavendelheide ausschließlich im Frühjahr pflanzen und den Boden mit Rindenkompost und Laubhumus so weit verbessern, dass die Lavendelheide darauf problemlos gedeiht. Zudem gilt es, verdichtete Böden gründlich zu lockern oder großräumig gegen ein geeignetes Substrat auszutauschen. An sehr feuchten Standorten ist eine Kiesschicht unten im Pflanzloch als Drainage dringend zu empfehlen. Nach dem Pflanzen sollten Sie den Wurzelbereich mit Hornspänen bestreuen und mit Rindenmulch abdecken, damit der Boden nicht so schnell austrocknet.

Im lichten Schatten fühlen sich ‘Mountain Fire’ und andere Sorten der Japanischen Lavendelheide am wohlsten
Für die Kultur im Topf bietet sich Rhododendronerde an, zu der noch etwa ein Drittel Sand gegeben wird. Eine Drainageschicht aus Blähton und Kies gewährleistet ein gutes Ablaufen des Gießwassers und damit eine ausreichende Durchlüftung.
Pflege
Abgesehen von ihren speziellen Bodenansprüchen ist die Lavendelheide relativ genügsam. Gießen Sie den immergrünen Strauch bei Trockenheit jedoch rechtzeitig und regelmäßig mit kalkfreiem Wasser. Darauf ist auch in den Wintermonaten zu achten, um Trockenschäden durch Frosteinwirkung zu vermeiden. Da der Nährstoffbedarf gering ist, können Sie auf eine regelmäßige Düngung verzichten. Wenn Sie die Lavendelheide mit Nährstoffen zu etwas stärkerem Wachstum anregen wollen, verwenden Sie am besten einen organischen Rhododendrondünger. Gartenkompost eignet sich nicht, da er in der Regel einen zu hohen pH-Wert hat.
Das Gehölz bildet empfindliche flache Wurzeln aus. Daher sollte der Boden um die Wurzeln herum weder mechanisch bearbeitet noch umgegraben werden. Im Kübel braucht die Lavendelheide alle zwei Wochen eine Nährstoffgabe und muss möglichst gleichmäßig feucht gehalten werden. Gießen Sie auch die Topf-Gehölze ausschließlich mit Regenwasser oder entkalktem Leitungswasser.
Schnitt
Regelmäßige Schnittmaßnahmen sind bei der Lavendelheide nicht erforderlich. Wenn Sie eine junge, wenig verzweigte Pflanze gekauft haben, können Sie diese jedoch durch Einkürzen der Triebe zu buschigerem Wachstum anregen. Alte Pflanzen können bei Bedarf auch im Frühjahr durch einen kräftigen Rückschnitt bis in das alte Holz verjüngt werden. Sofern sie gut eingewurzelt sind, treiben sie problemlos wieder aus.
Winterschutz
Grundsätzlich ist die Japanische Lavendelheide ausreichend frosthart. Junge Pflanzen im Freiland sollten Sie an sonnigen Standorten jedoch mit Wintervlies schattieren. Achten Sie bei der Haltung im Kübel darauf, die Pflanze auch im Winter sparsam zu gießen. Eine Ummantelung des Topfs mit Luftpolsterfolie oder einem Jutesack, eine Styroporplatte als Unterlage sowie ein schattiger Standort an einer geschützen Hauswand verhindern Frostschäden.
Verwendung
Die Japanische Lavendelheide ist ein wichtiger Rhododendronbegleiter, da sie die gleichen Bodenansprüche hat und auch optisch sehr gut zu den beliebten Blütensträuchern passt. Man pflanzt sie am besten einzeln oder in kleinen Gruppen ins halbschattige Rhododendron-Beet. Alternativ eignet sie sich im Pflanzgefäß auch für den halbschattigen Balkon oder die Terrasse.
Sorten
Es gibt zahlreiche Sorten, die sich vor allem in ihrer Wuchshöhe, Laub- und Blütenfärbung sowie in der Winterhärte unterscheiden:
- ‘Carnaval’: neuere Sorte mit weißen Blüten und cremeweißen Blatträndern; nur etwa 80 Zentimeter hoch; gut für Pflanzgefäße
- ‘Chaconne’ niedrige; kompakt wachsende Sorte; bronzefarbene, weiß aufblühende Blütenknospen; sehr reich blühend
- ‘Cupido’: kompakte, niedrige Sorte mit rahmweißen, stark verzweigten Blütentrauben; trägt im Winter leuchtend rote Knospen; Blattaustrieb gelbgrün bis blass rötlich
- ‘Flamingo’: mittelhohe Sorte mit zahlreichen dunkelrosa Blüten
- ‘Forest Flame’ (großes Foto ganz oben): im Austrieb rosarot bis flammend rot; farbenprächtiger aber auch frostempfindlicher als andere Sorten
- ‘Mountain Fire’ (großes Foto ganz oben): eine beliebte, robuste und kompakt wachsende Sorte; bis 1,8 Meter hoch; treibt mit hellroten bis kastanienbraunen Blättern aus, die später glänzend dunkelgrün werden; weiße Blüten
- ‘Polar Passion’: neue, sehr kompakte Sorte mit hervorragender Winterhärte; rote Blüten und weißbuntes Laub

Niedrig wachsende Sorten der Japanischen Lavendelheide eignen sich auch für Pflanzgefäße – hier die Sorte ‘Polar Passion’
- ‘Purity’: nur 40 bis 60 Zentimeter hoch; hellgrüne Blätter; zahlreiche, große reinweiße Blüten
- ‘Valley Fire’: ähnelt ‘Mountain Fire’, wächst jedoch noch kompakter und hat eine bessere Winterhärte
- ‘Variegata’: alte Sorte mit weißbunt panaschiertem Laub; bis einen Meter hoch; schmale Blätter; rosarote Austriebsfärbung
- ‘White Cascade’: wüchsige, bis 1,5 Meter hohe Sorte mit reinweißen Blüten und auffallend großen Rispen
Vermehrung
Die Japanische Lavendelheide lässt sich im Frühling gut durch Stecklinge vermehren. Schneiden Sie aus den neuen Trieben im Mai etwa 15 Zentimeter lange Stecklinge und entlauben Sie die untere Hälfte. Geben Sie je drei bis vier Stecklinge in Töpfe oder Multitopfplatten mit Anzuchterde und stellen Sie diese mit einer Folienabdeckung an einem hellen Platz im unbeheizten Gewächshaus auf. Nach etwa zehn Wochen haben die Stecklinge Wurzeln gebildet und können in größere Töpfe mit Rhododendronerde gepflanzt werden. Den ersten Winter sollten die Jungpflanzen im Kalthaus kultiviert werden, um Frostschäden zu vermeiden.
Krankheiten und Schädlinge
Die Japanische Lavendelheide ist ein recht robustes Ziergewächs. Zuweilen verursacht der Dickmaulrüssler, ein Käfer, an den Blatträndern den typischen Buchtenfraß. Wenn die Japanische Lavendelheide nicht richtig wächst und kümmerlich aussieht, liegt das fast immer an einem ungeeigneten Boden.