Ährige Prachtscharte, Rosenscharte
Liatris spicata
Die ungewöhnlichen Blütenstände der Prachtscharte ziehen im Beet die Blicke magisch an. Außerdem ist die genügsame Staude ein echter Schmetterlingsmagnet.
Steckbrief
- Wuchstyp
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- Staude
- Rhizom
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 80 cm
- Wuchsbreite
- von 30 cm bis 50 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
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- violett
- rosa
- Blütezeit (Monat)
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- Juli bis September
- Blütenform
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- Ähre
- Blütenkörbchen
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- grasartig
- linealisch
- schmal lanzettlich
- Licht
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- sonnig bis absonnig
- Bodenart
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- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
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- frisch bis feucht
- ph-Wert
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- alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
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- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
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- winterhart
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
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- Blumengarten
- Innenhof
- Präriegarten
- Topfgarten
- Wassergarten
Herkunft
Beheimatet sind die Prachtscharten (Liatris) in Nordamerika. Die Gattung zählt zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und umfasst etwa 40 Arten – von gärtnerischer Bedeutung ist hierzulande jedoch vor allem Liatris spicata, die sogenannte Ährige Prachtscharte. Ihr natürlicher Lebensraum sind feuchte Wiesen, Wegränder und Gewässerufer vom Tief- bis zum Hügelland.
Wuchs
Die Prachtscharte wächst horstig und wird zwischen 40 und 90 Zentimeter hoch. Sie bildet einen grundständigen Blattschopf und straff aufrecht wachsende, meist unverzweigte belaubte Blütenstiele. Sie überwintert unterirdisch in einem knollenartig verdickten Rhizom.
Blätter
Die schmal-lanzettlichen grünen Blätter sind wechselständig entlang der Blütenstängel angeordnet. Im unteren Stängelabschnitt bilden viele Blätter einen grundständigen, grasartigen Schopf.
Blüten
Die rund 20 Zentimeter langen ährenartigen Blütentrauben erscheinen von Juli bis September und bestehen aus zahlreichen kleinen Blütenkörbchen. Je nach Sorte blühen sie rosarot, purpurrosa oder weiß. Das Besondere an der Prachtscharte: Sie erblüht im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen mit länglichen Blütenständen von oben nach unten. Erst nach einigen Tagen haben sich die unzähligen Blütenkörbchen geöffnet.

Auffällig an der Prachtscharte sind die leuchtend violetten Blütenkerzen, die sich von oben nach unten öffnen
Standort und Boden
Die Prachtscharte ist ein wahrer Sonnenanbeter, daher sollten Sie die Staude auch an einen möglichst warmen und sonnigen Platz in den Garten pflanzen. Der lockere, nährstoff- und humusreiche Boden sollte nicht zu sauer sowie frisch bis feucht sein und möglichst nicht über längere Zeit austrocknen. Staunässe verträgt die Staude ebenfalls nicht – vor allem winterliche Nässe setzt ihr stark zu. Achten Sie deshalb auf einen guten Wasserabzug.
Pflanzung und Pflege
Die Prachtscharte ist auf durchlässigen Böden absolut frosthart. Arbeiten Sie auf lehmigen Böden beim Pflanzen unbedingt viel Sand und Kies ein, um einen guten Wasserabzug zu gewährleisten. Wenn Sie die Pflanzen im Frühjahr mit etwas Kompost versorgen, sind sie auf ärmeren, sandigen Böden langlebiger. Alle fünf Jahre im Frühjahr ist es sinnvoll, die Stauden durch Teilung zu verjüngen.
Schneiden
Nach der Blüte sollten die Ähren oberhalb der Blätter abgeschnitten werden, um die Samenbildung zu unterbinden. Im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr erfolgt dann ein kompletter Rückschnitt. Kürzen Sie hierbei die vergilbten Stängel und Blätter der Staude auf fünf Zentimeter über dem Boden.

Einen schönen Kontrast ergibt der gelbe Sonnenhut mit den violetten Blüten der Prachtscharte
Verwendung
Im klassischen Staudenbeet, aber auch im Präriegarten kommt die Prachtscharte sehr gut zur Geltung. Man kann sie zum Beispiel mit Ziergräsern wie der Rutenhirse (Panicum virgatum), Sonnenhut, verschiedenen Phlox-Arten und Sonnenbraut-Sorten kombinieren. Die Zwergsorte ‘Kobold’ ist auch als Kübelschmuck auf der Terrasse beliebt.
Die Prachtscharte wird wie viele Korbblütler auch als haltbare Schnittblume geschätzt. Haben sich die Blüten bis zur Hälfte an der Scheinähre geöffnet, kann diese geschnitten und für einen Blumenstrauß verwendet werden. Prachtscharten zum Strauß gebunden, geben wunderschöne Trockenblumen ab – in diesem Fall warten Sie mit dem Schnitt, bis alle Blüten geöffnet sind. Hängen Sie die Blumen anschließend kopfüber an einem gut durchlüfteten Platz zum Trocknen auf.
Sortentipps
Die Sorte ‘Kobold’ zählt zu den zwergwüchsigen Prachtscharten und blüht violettrosa. Mit ihren 40 Zentimetern Wuchshöhe eignet sie sich gut für den Beetvordergrund. In Weiß erblüht die Prachtscharte ‘Floristan Weiß’, ebenso wie ‘Alba’, mit langgestreckten Blütenständen und einer Höhe von 80 Zentimetern. Die Sorte ‘Floristan Violette’ trägt fliederfarbene Blüten.
Vermehrung
Im Herbst kann die Ährige Prachtscharte in Töpfe oder Kästen ausgesät werden. Weitaus einfacher ist jedoch die Vermehrung durch Teilung der Knollen im Frühjahr. Graben Sie den Wurzelstock aus und zerteilen Sie ihn in die einzelnen, knolligen Segmente, die Sie anschließend wieder ins Beet pflanzen. Durch diese vegetative Vermehrungsmethode lassen sich auch die Gartenformen sortenecht vermehren.
Krankheiten und Schädlinge
Die Prachtscharte wird von Schnecken zwar eher gemieden, allerdings fressen die Wühlmäuse gerne ihre Knollen. Krankheiten sind bei Prachtscharten selten – gelegentlich können Echter Mehltau, Rost und Blattfleckenkrankheiten vorkommen, die für die Pflanzen jedoch allesamt nicht lebensbedrohlich sind.
Häufig gestellte Fragen
Wie sieht die Prachtscharte aus?
Die Prachtscharte ist eine 40 bis 90 Zentimeter hohe Staude mit schmal-lanzettlichen Blättern entlang des Blütenstängels. Auffällig sind die etwa 20 Zentimeter langen Blütentrauben in rosarot, purpurrosa oder weiß. Sie bestehen aus zahlreichen kleinen Blütenkörbchen, die sich nacheinander von oben nach unten öffnen.
Welcher Standort für die Prachtscharte?
Die Prachtscharte mag einen möglichst sonnigen und warmen Platz im Garten. Achten Sie am Standort auf einen guten Wasserabzug, auf Staunässe reagiert die Staude empfindlich.
Kann man Prachtscharten im Kübel halten?
Prachtscharten machen sich auch im Topf gut, eine beliebte Sorte für die Kübelpflanzung ist die Zwergsorte ‘Kobold’.
Ist die Prachtscharte winterhart?
Die Prachtscharte ist winterhart, winterliche Nässe kann ihr allerdings zusetzen. Achten Sie deshalb auf einen durchlässigen Boden und einen guten Wasserabzug.
Wie vermehrt man die Prachtscharte?
Am einfachsten ist die Vermehrung durch Teilung des Wurzelstocks im Frühjahr. Im Herbst kann die Prachtscharte auch ausgesät werden.
Wann wird die Prachtkerze geschnitten?
Nach der Blüte werden die Ähren oberhalb der Blätter abgeschnitten, um die Samenbildung zu unterbinden. Ein kompletter Rückschnitt erfolgt im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr.
Ist die Prachtscharte giftig?
Die Prachtscharte ist nicht giftig.