Pflanzen

Atlantisches Hasenglöckchen

Hyacinthoides non-scripta

Das Atlantische Hasenglöckchen verzaubert zwischen April und Mai mit blauen Glöckchen. So gelingen Pflanzung und Pflege von Hyacinthoides non-scripta.

Wuchstyp
  • Zwiebel
Wuchshöhe
von 20 cm bis 50 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
Blütenfarbe
  • blau
Blütezeit (Monat)
  • April bis Mai
Blütenform
  • Einzelblüte
  • Glocken
  • Trauben
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • lanzettlich
Fruchtform
  • Kapsel
Licht
  • halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Blumenwiesen
  • Gruppenpflanzung
  • Unterpflanzung
  • Flächenbegrünung
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Naturgarten
  • Parkanlage
  • Waldgarten

Herkunft

Das Atlantische Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) ist als einzige der vier Arten der Gattung Hyacinthoides in Deutschland heimisch. Daneben kommt die Zwiebelblume im Nordwesten der Iberischen Halbinsel, im Nordwesten Frankreichs, in Belgien, Irland und Großbritannien und in einigen Regionen der Schweiz vor: Die Zonen sind von atlantischem Klima geprägt und weisen eher milde Winter und kühle, feuchte Sommer auf. Vor allem in Buchen- und Eichenwäldern nutzen die Hasenglöckchen die Zeit, bis sich das Kronendach der Bäume schließt, um zu treiben, zu blühen und ihren Lebenszyklus zu vollenden. Das Atlantische Hasenglöckchen ist an seinem natürlichen Standort geschützt und darf beispielsweise nicht ausgegraben werden!

Wuchs

Hyacinthoides non-scripta gehört zu den Zwiebelblumen und wird normalerweise 20 Zentimeter, maximal 50 Zentimeter hoch. Damit ist es etwas höher als das Spanische Hasenglöckchen. Es bildet an ihm genehmen Standorten kleine Gruppen aus. In England pilgern zur Blütezeit ganze Völkerscharen in die von "Bluebells" flächig unterlaufenen lichten, oft mehr als 400 Jahre alten Laub- und Mischwälder und lassen sich von den Blüten bezaubern. Gerne werden sie auch Blaue Maiglöckchen oder Waldhyazinthen genannt. Bekannt sind auch die großen Hasenglöckchen-Wälder bei Hückelhoven.

Blätter

Die ganzrandigen, grundständigen Blätter von Hyacinthoides non-scripta haben eine lanzettliche Form, die Breite liegt zwischen 7 und maximal 20 Millimetern.

Blüten

Die blauen, manchmal auch weißen oder rosafarbenen Blüten vom Atlantischen Hasenglöckchen sehen aus wie kleine Glocken mit einer langen Röhre und stehen in Trauben am Stiel. Der aus sechs bis zwölf Einzelblüten bestehende Blütenstand hängt an der Spitze leicht über. Die Blüten entfalten sich nur zu einer Seite hin. Die Zipfel der Blütenblätter sind stark zurückgerollt und duften süß nach Honig. Die äußeren Staubfäden sind auf Dreiviertel ihrer Länge mit den Blütenblättern verwachsen. Hyacinthoides non-scripta blüht normalerweise zwischen Mitte April und Mitte Mai.

Blüte Hyacinthoides non-scripta

Die Blüten vom Atlantischen Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) verströmen einen angenehmen Duft

Früchte

Typisch für Hyacinthoides non-scripta sind zahlreiche Kapselfrüchte, in denen sich die schwarzen, runden Samen verbergen.

Standort

Mittelmaß ist beim Standort gefragt: Pralle Sonne und tiefer Schatten kommen beim Atlantischen Hasenglöckchen nicht gut an. Ideal ist ein Platz unter sommergrünen Gehölzen, die erst spät austreiben und mit ihrem Laub die Pflanze düngen.

Boden

Hyacinthoides non-scripta bevorzugt einen mäßig mit Nährstoffen versorgten, sandig-lehmigen, leicht sauren Boden. In der Wachstumsphase darf er feucht, aber nicht staunass sein. Ausgeprägte Trockenphasen sollten nicht auftreten.

Pflanzung

Die sehr empfindlichen Zwiebeln trocknen leicht aus. Am besten pflanzt man sie gleich nach dem Sommer. Bei der Pflanztiefe orientiert man sich an der Zwiebelhöhe: Zwei- bis dreimal so tief wird gepflanzt. Die Spitze zeigt natürlich nach oben! Erfolgreich ist wie bei den Schneeglöckchen auch die Pflanzung "in the green", also von ausgetriebenen Exemplaren. Übrigens: Die in den Pflanzen enthaltenen Glykoside können zu Hautirritationen führen. Deshalb sollte man bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten Handschuhe tragen.

Pflege

Das Atlantische Hasenglöckchen möchte seine Ruhe haben! Wächst es am Rand oder im Schutz lichter Gehölze, wird es von deren herabfallendem Laub gedüngt und geschützt. Lediglich in sehr trockenen Perioden zur Zeit des Austriebs kann ein Wässern notwendig sein. Das Laub sollte man unbedingt belassen, bis es vergilbt ist. Um eine Selbstaussaat zu vermindern, kann man verblühte Blütenstände abschneiden.

Verwendung

Am feuchten Gehölzrand, zur Unterpflanzung von Strauchrabatten, in feuchten Wiesen, die erst ab Ende Mai abgemäht werden: Hyacinthoides non-scripta verzaubert an vielen Gartenstandorten mit seinen bezaubernden Glöckchen.

Atlantische Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) zusammen mit Bärlauch

In einer feuchten Blumenwiese setzt das Atlantische Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) zusammen mit Bärlauch fröhliche Akzente

Sorten

Alle Hasenglöckchen-Arten kreuzen sich leicht miteinander, sodass eine klare Abgrenzung oft schwierig ist. Leicht wird das Atlantische Hasenglöckchen mit Hyacinthoides massartiana, einer Hybride mit dem Spanischen Hasenglöckchen, verwechselt. In Großbritannien wird viel unternommen, um diese Hybride, die die heimischen Bluebells zu verdrängen droht, in Schach zu halten. Hyacinthoides non-scripta ‘Alba’ heißt eine weiße Form. Die eher kleinwüchsige Sorte ‘Wavertree’ zeichnet sich durch eine dunkelblaue, manchmal purpurfarben überhauchte Blüte aus.

Hasenglöckchen vermehren

Die Ausbreitung von Hyacinthoides non-scripta erfolgt über Samen oder Brutzwiebeln. Letztere werden schon an jungen Zwiebeln gebildet. Das Atlantische Hasenglöckchen lässt sich gut teilen. Wichtig ist, dass das Einpflanzen zeitnah erfolgt.

Krankheiten und Schädlinge

Für Wühlmäuse sind die Atlantischen Hasenglöckchen ein gefundenes Fressen. Man schützt die Zwiebeln am besten durch Gitterkörbe, mit denen sie im Boden versenkt werden.

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