Pflanzen

Amerikanische Pfeifenwinde

Aristolochia macrophylla

Die Amerikanische Pfeifenwinde sorgt für Schatten und Sichtschutz im Garten. So pflanzen und pflegen Sie die beliebte Kletterpflanze richtig.

Wuchstyp
  • Kletterpflanze
Wuchshöhe
von 600 cm bis 1000 cm
Wuchsbreite
von 100 cm bis 600 cm
Wuchseigenschaften
  • dicht
  • Ranken
  • Schlingtriebe
Blütenfarbe
  • gelb
  • braun
  • mehrfarbig
Blütezeit (Monat)
  • Juni bis August
Blütenform
  • Einzelblüte
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • herzförmig
Fruchtform
  • Kapsel
Licht
  • halbschattig bis schattig
Bodenart
  • steinig bis tonig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • alkalisch bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blattschmuck
Giftigkeit
  • giftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Verwendung
  • Rankhilfen
  • Sichtschutz
  • Wandbegrünung
Gartenstil
  • Bauerngarten
  • Naturgarten

Herkunft

Die Amerikanische Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla), auch Großblättrige Pfeifenwinde oder Tabakpfeifenstrauch genannt, gehört zur Familie der Osterluzeigewächse (Aristolochiaceae). Wie der Name schon verrät, stammt die Kletterpflanze aus Nordamerika und kommt ursprünglich in den Bergwäldern von Pennsylvania bis Georgia und westlich bis Minnesota und Kansas vor. Eine Verwandte ist die Osterluzei (Aristolochia clematitis).

Wuchs

Die Pfeifenwinde ist ein starkwüchsiger, hochwindender Schlingstrauch. Wenn eine geeignete Kletterhilfe vorhanden ist, kann die Pflanze bis zu zehn Meter hoch und zwei bis sechs Meter breit werden. In den ersten Jahren wächst Aristolochia langsam, danach bis zu zwei Meter pro Jahr. Die glatten, kahlen Triebe sind zunächst auffallend dunkelgrün, im zweiten oder dritten Jahr werden sie graubraun.

Blätter

Die herzförmigen Blätter der Aristolochia sind wechselständig angeordnet, leuchten in einem satten Sommergrün und werden bis zu 30 Zentimeter lang. Sie fallen erst spät ab und können gelegentlich eine goldgelbe Färbung annehmen.

Blüten

Blüte der Amerikanischen Pfeifenwinde

Die U-förmig gebogene Blütenröhre der Amerikanischen Pfeifenwinde erscheint gelbgrün, der Saum purpurbraun

Die pfeifenartig gebogenen Blüten erscheinen von Juni bis August und werden zwischen drei und acht Zentimeter lang. Die U-förmig gebogene Röhre zeigt sich gelbgrün. Der Saum wird rund 2,5 Zentimeter breit, ist purpurbraun und innen punktiert und gestreift. Um Insekten anzulocken, entwickeln die Kesselfallenblüten der Pfeifenwinde einen an Aas erinnernden Geruch.

Früchte

Die Fruchtstände der Amerikanischen Pfeifenwinde sind keulenförmige, sechsklappige Kapseln. Sie werden sechs bis acht Zentimeter lang, vier bis fünf Zentimeter dick und erscheinen kahl bis flaumhaarig.

Standort

Aristolochia bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen Standort. Wenn der Boden feucht genug ist, kann der Ort auch sonnig sein. Eine ausreichend große Kletterhilfe sollte für die Pflanze bereitstehen.

Boden

Die Kletterpflanze mag nahrhafte, ausreichend feuchte, etwas lehmige Böden. Generell ist die Pfeifenwinde aber anpassungsfähig. Sie verträgt Kalk und pH-Werte von schwach sauer bis alkalisch.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für die Pfeifenwinde ist das Frühjahr. Wird sie als Jungpflanze frisch eingesetzt, wächst sie in den ersten Jahren nur langsam an. Bieten Sie ihr als Rankhilfe stabile Stäbe an.

Pflege

Der Boden sollte immer leicht feucht sein. In trockenen Sommern sollten Sie Ihre Aristolochia daher regelmäßig wässern. Einmal im Jahr können Sie den Boden mit Kompost aufbessern. Leiten Sie bei Jungpflanzen die frischen Triebe in die Höhe und entspitzen Sie sie gelegentlich. Diese Maßnahme fördert die Verzweigung.

Schnitt

Zu große Pfeifenwinden können Sie zurückschneiden. Ein leichter Rückschnitt regt zudem die normalerweise eher spärliche Verzweigung an.

Verwendung

Amerikanische Pfeifenwinde

Die herzförmigen, dicht übereinander liegenden Blätter der Amerikanischen Pfeifenwinde schmücken Rankgerüste und Laubengänge

Die Pfeifenwinde schmückt Rankgerüste, Hauswände, größere Bäume, Pavillons, Lauben und Pergolen und verbreitet eine beinahe tropische Atmosphäre. Mit ihren großen, dicht übereinander liegenden Blättern bildet sie einen fast undurchsichtigen Vorhang und eignet sich hervorragend als Sichtschutz. Dabei schützt sie nicht nur vor neugierigen Blicken, sondern kann auch Schatten spenden. Passende Begleiter sind Samt-Hortensien (Hydrangea sargentiana), Kletterhortensien (Hydrangea petiolaris), Japanische Aralie (Aralia elata), Bambus-Arten, Schmuckmahonie, großblättrige Rhododendron-Arten oder auch der Trompetenbaum (Catalpa bignonioides).

Sorten

In Deutschland ist keine weitere bedeutende Art oder Sorte im Handel. Der Star unter den Pfeifenwinden ist die Aristolochia macrophylla mit ihren großen, schmuckvollen Blättern. Die Arten Aristolochia tomentosa oder Aristolochia manshuriensis sind zwar frosthart, doch weniger attraktiv.

Vermehrung

Die sommergrüne Schlingpflanze lässt sich durch Aussaat im Frühjahr, durch Ableger, Stecklinge oder auch Veredlung vermehren. Gute Keimergebnisse erzielt man, wenn die Samen vor der Aussaat für acht bis zwölf Wochen kalt stratifiziert werden. Die Samen werden dazu in spezielle Kisten mit Substrat eingelagert, die unten mit einem feinmaschigen Gitter vom Erdboden getrennt sind. Als Substrat für die Stratifizierung wird meist ein feiner Estrichsand oder ein Gemisch aus Sand und Torf verwendet. Allerdings liegt die Keimrate der Pfeifenwinde meist nur zu 20 bis 30 Prozent. Erfolgversprechender ist die Vermehrung durch Ableger. Hierbei legt man die langen, einjährigen Triebe in Wellenlinien ab. Stecklinge können Sie von Mai bis September von gesunden Freilandpflanzen schneiden. Veredelt wird im Winter auf arteigene Wurzelstücke.

Krankheiten und Schädlinge

Bei Pfeifenwinden können – vor allem bei niedriger Luftfeuchtigkeit – Spinnmilben auftreten. Ist die Kletterpflanze nur leicht befallen, können Sie die Tiere mit einem scharfen Wasserstrahl abbrausen. Lassen sich die Schädlinge nicht so leicht vertreiben, sollten Sie alle betroffenen Blätter und Triebe gründlich entfernen. Gelbe Blätter deuten auf die Pilzerkrankung Aristolochia-Mosaik (Virose) hin. Schneiden Sie befallene Triebe ab.

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