Apfelrose
Rosa villosa
Die Apfelrose ist eine herrliche Bienenweide und versprüht natürlichen Charme im Garten. Die großen Hagebutten der Pflanze eignen sich für Marmelade, sind aber auch bei Vögeln beliebt. So pflanzen und pflegen Sie Rosa villosa.
Steckbrief
- Rosenklasse
-
- Wildrose
- Wuchshöhe
- von 150 cm bis 200 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Ausläufer
- Blütenfarbe
-
- rot
- rosa
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis Juli
- Blütenform
-
- Schalenblüten
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- Duft
-
- 1
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- elliptisch
- gesägt
- länglich
- Blatteigenschaften
-
- Austriebsfärbung
- duftend
- Fruchtfarbe
-
- rot
- Fruchtform
-
- Sammelfrucht
- Fruchteigenschaften
-
- essbar
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis mäßig feucht
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend bis kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
-
- Bodenbefestigung
- Böschungen
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Blütenhecken
- Gartenstil
-
- Bauerngarten
- Naturgarten
- Rosengarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Apfelrose (Rosa villosa) ist eine in Teilen Europas bis nach Kleinasien und im Orient heimische Wildrose. Durch gezielten Anbau gelangte die ursprünglich vor allem in Gebirgsregionen beheimatete Art auch ins Flachland. Man schätzte ihre großen fleischigen Hagebutten als Vitamin-C-reiche Frucht und holte sie früh in die Gärten. Mönche gehörten zu den ersten, die sie gezielt als Heilpflanze in ihren Apothekergärten nutzten. Damals kannte man die Pflanze noch unter dem botanischen Namen Rosa pomifera. "Pomifer" steht für "obstragend, apfeltragend". Bevor die Kartoffelrose (Rosa rugosa) bei uns eingeführt wurde, war die Apfelrose die wichtigste Hagebutten-Lieferantin. Bis heute nimmt man das Rosengewächs (Rosaceae) mit den apfelförmigen Hagebutten gerne für Marmelade.
Wuchs
Die strauchförmige Apfelrose wächst zunächst kräftig aufrecht. Im oberen Drittel verzweigt sie sich geweihartig, sodass die Triebe eine Art kleine Krone bilden. Rosa villosa wird anderthalb bis zwei Meter hoch und fast ebenso breit. Die Pflanze treibt Wurzelausläufer und formt mit der Zeit ein lockeres Gebüsch, gehört aber nicht zu den stark wuchernden Arten wie die Essigrose (Rosa gallica).
Blätter
Das mattgrüne Laub hat einen hübschen graublauen Schimmer und duftet leicht harzig nach reifen Äpfeln. Charakteristisch für die Apfelrose sind auch die beiderseits behaarten Blätter, was Rosa villosa den botanischen Artnamen für "zottig-behaart" beschert. Der Austrieb ist rötlich.
Blüten
Die zart duftende Rosa villosa blüht im Juni. Die einfachen Schalenblüten mit dem hübschen Pollenkranz stehen einzeln, zu zweit oder zu dritt zusammen. Ihr klares Rosarot hebt sich vor dem Hintergrund des graugrünen Laubs kontrastreich ab und versprüht den Charme einer ursprünglichen Wildrose. Die Blüten sind eine wahre Bienen- und Insektenweide.
Früchte
Die dicken, fast kugeligen, roten Hagebutten sind borstig behaart. Das Fruchtfleisch schmeckt angenehm säuerlich und steckt voller Vitamine, die auch bei der Verarbeitung zu Marmelade größtenteils erhalten bleiben. Für die Küche erntet man weiche Hagebutten. Vögel freuen sich über das Winterfutter, wenn die Früchte bereits eingetrocknet sind.

Die Hagebutten der Apfelrose (Rosa villosa) sind kugelig und borstig behaart. Verbleiben sie an den Pflanzen, wird die Rose im Winter zur beliebten Nahrungsquelle für Vögel
Standort
Der Standort im Garten sollte sonnig bis halbschattig sein.
Boden
Wie alle Wildrosen liebt Rosa villosa einen etwas schwereren, lehmigen Boden ohne Staunässe. Kalkhaltige Böden werden von den Pflanzen bevorzugt.
Apfelrose pflanzen
Die beste Pflanzzeit für die Apfelrose ist der Herbst.
Pflege
Die robuste Wildart braucht bei guten Standortbedingungen keine weitere Pflege.
Schnitt
In naturnahen Pflanzungen lässt man die Wildrose meist ohne Schnitt. Rosa villosa ist jedoch wie alle Rosen schnittverträglich. Will man sie in einer Hecke in Form halten, nimmt man lange Durchtriebe nach der Blüte auf allgemeine Strauchhöhe zurück. Blütentriebe bleiben stehen. An ihnen bilden sich die begehrten Hagebutten. Achtung: Lange Basistriebe, die Strauchrosen im August, September, also um Johanni mit den sogenannten Johannitrieben hervorbringen, lässt man zur Verjüngung stehen. Bei der Apfelrose verzichtet man darauf, Totholz und alte Triebe auszuschneiden. Das alte Geäst stützt den Blütenstrauch. Ohne das Gerüst sackt die Wildrose in sich zusammen. Wollen Sie ein vergreistes Apfelrosen-Gebüsch von Grund auf erneuern, gelingt dies mit einem starken Rückschnitt um mindestens die Hälfte nach der Blüte. Allerdings muss man dann erst einmal auf Hagebutten verzichten.
Winterschutz
Die heimische Wildrose ist sehr frosthart.
Verwendung im Garten
Die Apfelrose eignet sich für Hecken. Als Bienenweide und Vogelfutter kann man sie im naturnahen Garten einzeln stellen oder in Gruppenpflanzungen integrieren. Durch die leichte Ausläuferbildung wird sie auch zur Hangbefestigung eingesetzt.
Sorten
Bei der Sorte Rosa villosa ‘Mandarinenrose’ duften Laub und Hagebutten nach Mandarinen statt Apfel. ‘Duplex’ ist eine halbgefüllte Kreuzung mit einer Gartenrose, die an günstigen Standorten nachblühen kann, aber nur selten Früchte ansetzt.
Apfelrose vermehren
Die Wildart vermehrt man durch Aussaat.
Krankheiten und Schädlinge
Die robuste Apfelrose hat viel seltener mit typischen Rosenkrankheiten und Schädlingen zu kämpfen als Zuchtformen.