Banyanbaum
Ficus benghalensis
Ficus benghalensis wächst in seiner Heimat Indien als großer Baum – bei uns kann er als Zimmerpflanze kultiviert werden. Mit diesen Tipps gelingt die Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Baum
- Wuchshöhe
- von 150 cm bis 200 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- länglich
- oval
- rundlich
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Licht
-
- absonnig bis halbschattig
- Bodenfeuchte
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- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Klimazonen nach USDA
-
- 13
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Wintergarten
- Warmhaus
Herkunft
Ficus benghalensis, der Banyanbaum der Inder, wird in seiner ursprünglichen Heimat von den Hindus als Heiliger Baum verehrt. Die Entwicklung des auch als Bengalische Feige bekannten Maulbeergewächses (Moraceae) ist faszinierend. Im tropischen Klima keimt der Samen eines Banyanbaums im Geäst anderer Bäume – der Ficus lebt zunächst als Aufsitzerpflanze. Wie alle Epiphyten bildet Ficus benghalensis Luftwurzeln. Sobald sie den Boden berühren, verankern sie sich und verdicken. Mit der Zeit bildet sich ein Gerüst säulenartiger Stämme, die die Krone stützen. Unter den riesigen Auswüchsen des Banyanbaums verschwindet die ursprüngliche Stützpflanze schließlich.
Wuchs
Am Naturstandort kann Ficus benghalensis ein 20, selten bis 30 Meter hoher Baum sein. Im Wohnraum gehört der aufrecht wachsende Banyanbaum zwar auch zu den großen Zimmerpflanzen, wird im Kübel aber höchstens deckenhoch. Sobald die Triebspitzen den dunkleren Bereich oberhalb der Fensteröffnung erreichen, stellen sie ihr Wachstum ein.
Blätter
Wie alle Gummibaum-Arten ist Ficus benghalensis immergrün. Die steif-lederartigen Blätter in einem satten Grün mit dekorativer Aderung sind eine Mischung aus rundlich, länglich und oval. In der Jugend sind sie mit bräunlichem Flaum behaart, später glatt glänzend. Dank seiner großen Blätter sorgt der Banyanbaum nicht nur für Tropenfeeling im Zimmer. Der Ficus filtert auch Schadstoffe besonders effektiv und verbessert das Raumklima nachhaltig.
Blüten
In den Tropen bringt die manchmal auch als Banyan-Feige bezeichnete Art die für Feigen typischen Blütenstände hervor. Sie werden von einer speziellen Wespenart bestäubt.
Früchte
Aus den bestäubten Blüten der Pflanzen entwickeln sich am Naturstandort Feigenfrüchte, die Vögeln, Fledermäusen und Affen als Nahrung dienen.

An einem hellen, warmen Platz gedeiht der Banyanbaum (Ficus benghalensis) am besten
Standort
Ficus benghalensis ist eine lichthungrige Art für einen hellen, aber nicht prallsonnigen Standort. Halbschattige Standorte werden von der Banyan-Feige vertragen. Das Tropengewächs fühlt sich bei Temperaturen zwischen 18 und 30 Grad Celsius wohl. Auch im Winter sollte die Temperatur für den Ficus gleichmäßig sein und nicht unter 16 Grad fallen. Der Banyanbaum eignet sich daher sehr gut für den beheizten Wintergarten.
Substrat
Der Banyanbaum braucht ein humoses, möglichst durchlässiges Substrat. Die Wurzeln sind sehr sauerstoffbedürftig. Ficus benghalensis wächst ideal in Hydrokultur. In Erde kultiviert, bietet sich eine Mischung aus Laub- und Komposterde an, der man ein bisschen Sand und Tongranulat zur Durchlüftung untermischt. Denken Sie an die Drainageschicht am Topfboden, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
Gießen
Gießen Sie Ficus benghalensis mit Beginn des Austriebs im Frühjahr bis Ende August regelmäßig. Zwischen den Wassergaben soll die Erde antrocknen, aber nicht austrocknen. Ist der Ballen trocken, wirft die Banyan-Feige die Blätter ab. Die Erste-Hilfe-Maßnahme ist dann ein Tauchbad. Halten Sie den Topfballen vom Ficus so lange unter Wasser, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Über die Winterzeit fährt man das Gießen zurück und hält den Banyanbaum gerade noch feucht. Im Topf oder Untersetzer sollte niemals Wasser stehen bleiben. Staunässe verträgt die Gummibaum-Art nicht.
Düngen
Gedüngt wird Ficus benghalensis in der Wachstumsperiode von Austriebsbeginn bis Mitte August. In dieser Zeit können Sie alle ein bis zwei Wochen einen Grünpflanzen-Volldünger mit dem Gießwasser geben.
Umtopfen
Den Banyanbaum muss man weniger häufig umtopfen als andere Zimmerpflanzen. Erst wenn der Topf komplett durchwurzelt ist, setzt man die Pflanze in ein nur wenig größeres Gefäß. Die Monate Februar bis März sind die beste Zeit dafür.
Schneiden
Im Normalfall braucht man die imposante Blattschmuckpflanze nicht schneiden.
Sonstige Pflege
Die großen Blätter der Pflanzen schätzen hohe Luftfeuchtigkeit. Besprühen Sie das Laub – gerade in der Heizperiode im Winter mit trockener Luft – immer mal wieder mit weichem, kalkfreiem Wasser. Bei Bedarf befreit man die Ficus-Blätter mit einem weichen Tuch von Staub.
Sorten
Im Handel werden häufig die Sorten Ficus benghalensis ‘Audrey’ und ‘Roy’ angeboten, die sich kaum von der Art unterscheiden. Seltener ist die gelb panaschierte ‘Variegata’.
Vermehrung
Die verholzende Zimmerpflanze ist nicht ganz einfach zu vermehren. Als zuverlässigste Methode zur Vermehrung von Gummibäumen gilt das sogenannte Abmoosen. Die Prozedur ist etwas umständlich und langwierig, aber erfolgversprechend, wenn der Banyanbaum seine Blätter verloren hat und man ihn erneuern will. Man nimmt direkt unterhalb des untersten Blattknotens einen Einschnitt am Stamm vor. Der Schnitt muss schräg von unten nach oben verlaufen und er sollte so lang sein wie der halbe Durchmesser. Achtung: Nicht zu tief einschneiden. Den Einschnitt stopft man mit Moos aus, aber vorsichtig. Stopft man zu fest, bricht der Stamm entzwei. Dann wickelt man ein Bündel feuchtes Moos wie ein Pflaster um die Schnittstelle. Darüber kommt eine durchsichtige Plastikfolie, die man über und unter dem Einschnitt am Stamm festbindet. Unter der Folie bilden sich Wurzeln. Sobald sie durch das Moos wachsen, entfernt man die Plastikhülle, schneidet den Stamm unter den Wurzeln ab und setzt den bewurzelten Kopfsteckling mit Moos ein.
Krankheiten und Schädlinge
Im Allgemeinen ist der Banyanbaum nicht außergewöhnlich anfällig. Schildläuse und Schmierläuse treten vor allem in den Wintermonaten bei warmer Heizungsluft und niedriger Luftfeuchtigkeit auf, wenn die Pflanze sehr eingeengt steht. Rote Spinne und Thripse sind häufig eine Folge von zu viel Sonne und Zugluft. Vergilben die Blätter vom Ficus oder zeigen sie schwarze Flecken, kann dies auf Wurzelschäden durch Staunässe hinweisen, oder die Pflanze hat zu "kalte Füße". Bei tropischen Zimmerpflanzen wie Ficus benghalensis sollte man den Wurzelballen mit einer Unterlage vor Bodenkälte schützen.