Baum-Aloe
Aloe arborescens
Die Baum-Aloe ist eine dekorative stammbildende Aloe und eine wertvolle Heilpflanze. Mit diesen Tipps zur Pflanzung und Pflege gedeiht Aloe arborescens auch in Ihrem Zuhause.
Steckbrief
- Wuchstyp
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- Kleinbaum
- Strauch
- Sukkulente
- Wuchshöhe
- von 200 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- rosettenbildend
- buschig
- Blütenfarbe
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- orange
- rot
- Blütezeit (Monat)
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- Januar bis Mai
- Dezember
- Blütenform
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- röhrenförmig
- Trauben
- Blattfarbe
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- blaugrün
- Blattform
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- gezähnt
- schwertförmig
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Rosette
- Fruchtform
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- Kapsel
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
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- steinig bis kiesig
- Bodenfeuchte
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- trocken bis mäßig trocken
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffarm
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- Heilpflanze
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Warmhaus
- Gartenstil
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- Apothekergarten
- Mediterraner Garten
- Topfgarten
- Heilwirkung
- Heilpflanze
Herkunft
Wie alle Aloen stammt auch Aloe arborescens, die Baum-Aloe ursprünglich aus Afrika. Sie ist eine der ältesten Heilpflanzen. Früher fehlte sie in keinem Haushalt. Als Erste-Hilfe-Pflanze im Topf hatte man die Schwester der Echten Aloe (Aloe vera) bei kleinen Verletzungen oder aufgeschürften Knien schnell zur Hand. Ihre ausgezeichnete Heilwirkung bei Brandwunden brachte ihr im Volksmund den Namen Brandaloe ein. Experten halten sie medizinisch sogar für die wirksamste Art. In Deutschland ist die Baum-Aloe offiziell als Heilpflanze zugelassen, während Aloe vera ihre heilkräftigen Wirkstoffe nur für kosmetische Produkte liefern darf. Die Grannen-Aloe (Aloe aristata) und die Spiral-Aloe (Aloe polyphylla) zählen dagegen zu den giftigen Vertretern der Gattung.
Die Wiederentdeckung der bereits im Altertum bekannten Art ist einem brasilianischen Fanziskaner-Pater, Romano Zago aus Porot Allegre, zu verdanken. Er regte unter anderem ihren Einsatz in der Krebsmedizin an. Die stammbildende Form der Aloe gehört zu den Grasbaumgewächsen (Xanthorrhoeaceae).
Wuchs
Die mehrjährige Aloe arborescens bildet Stämme aus. Wie der botanische Artname arborescens für baumartig verrät, unterscheidet sich die Baum-Aloe im Wuchs damit von der staudigen Aloe vera. Eine anschauliche Beschreibung ihrer äußeren Erscheinung bietet der Volksmund mit der Bezeichnung Tintenfischaloe. Die rosettenförmig angeordneten Blätter wirken tatsächlich wie Tentakeln. Am Naturstandort kann die Baum-Aloe bis zu drei Meter und mehr hoch werden. Im Innenraum hält man sie durch Rückschnitt strauchartig.
Blätter
Den fleischigen Blättern von Aloe arborescens sieht man sofort an, dass es sich um eine sukkulente Pflanze handelt, die viel Feuchtigkeit im Inneren speichern kann. Die schwertförmigen Blätter laufen nach oben spitz zu. Am Blattrand sind sie mit langen, dornigen Zähnen bewehrt. "Zähne" zeigen die wehrhaften Pflanzen auch auf der Blattunterseite. Die Blätter sind rosettenartig angeordnet. Je weiter sich die Blattrosette öffnet, umso tiefer biegen sich die unteren Blätter nach außen und erinnern an die Arme eines Tintenfischs. Die Blätter sind blaugrün und wirken wie bereift. Mit der Wachsschicht schützen sich die Sukkulenten gegen starke Hitze. In den prall gefüllten Blättern befindet sich der heilkräftige Saft. Das frische Gel wirkt bei Sonnenbrand, Insektenstichen oder Entzündungen. Es heilt Wunden und Narben.
Man wendet Aloe arborescens wie Aloe vera an. Dazu schneidet man das Blatt mit einem scharfen Messer ab. Dann zerteilt man das Blatt quer, presst das durchsichtige Gel aus den Blättern und betupft die betroffenen Hautstellen oder Wunden damit. Man kann auch die schleimigen Blatthälften direkt auflegen. Wichtig: Beim Abschneiden tritt zuerst ein gelber, bitterer Saft hervor, das sogenannte Aloin. Es schützt die Pflanze gegen Parasiten, Viren und Bakterien, sollte aber möglichst nicht mit der Haut in Kontakt kommen. Tipp: Wählen Sie mindestens dreijährige Pflanzen. Sehr junge Pflanzen besitzen noch nicht die Heilkraft älterer Exemplare.

Die Baum-Aloe kann bis zu drei Meter hoch und auch ziemlich breit werden
Blüten
Aloe arborescens geht unter günstigen Bedingungen in der Zeit von Dezember bis Mai in Blüte. Die orangeroten Blüten stehen in einem fackelähnlichen Blütenstand zusammen. Die vielen langen Einzelblüten sind röhrenförmig und hängen mit dem Aufblühen herab.
Früchte
Die Fruchtstände tragen Kapselfrüchte.
Standort
Die Baum-Aloe kann man ganzjährig als Zimmerpflanze halten. Im Sommer steht sie auch gerne im Freien – und zwar in der vollen Sonne. Wählen Sie für die Sonnenhungrige dann aber einen regengeschützten Platz auf Balkon und Terrasse und holen Sie die Sukkulente nicht zu spät wieder ins Haus. Aloe arborescens gehört zu den wärmeliebenden Aloearten. Selbst im Winterquartier sollten die Temperaturen mindestens zwölf bis fünfzehn Grad Celsius betragen. Je heller die Räume sind, desto wärmer darf es sein. Im Haus steht Aloe arborescens an einem sonnigen Platz, etwa einem Südfenster am besten.
Substrat
Aloen fühlen sich in Sukkulenten-Erde wohl. Wenn Sie normale Pflanzerde verwenden, mischen Sie Quarzsand unter. Baum-Aloe braucht einen guten Wasserabzug. Denken Sie unbedingt an eine Drainageschicht am Topfboden.
Aloe arborescens gießen
Der geringe Gießbedarf ist einer der Gründe, warum man sich für Aloen entscheidet. Für eine Woche Urlaub und mehr kann man die Sukkulente unbesorgt sich selbst überlassen. Wie oft man gießen muss, hängt von den Temperaturen ab. Die Blattspitzen sollten nicht eintrocknen. Meist ist ein Zuviel an Wasser aber das größere Problem. Auf keinen Fall sollte Wasser im Untersetzer stehen bleiben. Wässern Sie direkt in die Erde. Gießt man in die Rosetten von Aloe arborescens, können die feuchten Blätter faulen.
Düngen
Düngen ist nicht unbedingt notwendig. Wenn man in der Saison gelegentlich düngt, sollte man einen stickstoffarmen Kakteendünger verwenden.

Am Naturstandort bildet Aloe arborescens markante Blütenstände aus, in Zimmerkultur aber eher selten
Umtopfen
Eine Baum-Aloe braucht man erst umzutopfen, wenn sie einem zu groß ist oder sich die Pflanze durch die vielen Kindel selbst bedrängt. Meist verjüngt man die Pflanze nach zwei bis vier Jahren mit der Umtopfaktion im Frühjahr (siehe Schneiden und Vermehrung).
Aloe arborescens schneiden
Wird die Aloe arborescens zu hoch, schneidet man sie einfach ab und verwendet die Triebstecklinge zur Verjüngung der Pflanze. Ansonsten schneidet man lediglich die Blätter zu Heilzwecken.
Sonstige Pflege
Baum-Aloe ist absolut pflegeleicht.
Sorten
Es gibt eine Sorte namens ‘Variegata’ mit feinen gelben Streifen auf den Blättern. Aloe arborescens var. frutescens ist ein kleinerer Typ, der besonders rasch Stämme bildet.
Vermehrung
Aloe arborescens vermehrt man unkompliziert über Kopfstecklinge oder Kindel. Die kleinen Seitensprosse kann man einfach abknipsen. Für einen Kopfsteckling schneidet man einen schönen Trieb und zieht die unteren Blätter ab. Lassen Sie die Schnittfläche antrocknen und stecken Sie den Triebsteckling erst nach einigen Tagen in eine Mischung aus Erde und Quarzsand.
Krankheiten und Schädlinge
Aloe arborescens ist sehr widerstandsfähig. Sollte sie doch einmal von Woll- oder Schildläusen heimgesucht werden, sind die Standortbedingungen ungünstig.