Hortensien im Topf: Pflanzung und Pflegetipps

Ob im Topf oder Beet: Hortensien wirken gediegen und herrlich altmodisch. Nicht umsonst sind sie die typischen Bauerngartenpflanzen. Von Zeit zu Zeit feiern sie ein fulminantes Comeback: Mit dem Boom des ländlichen Gartens haben die Prachtblüher die Herzen wieder einmal im Sturm erobert.

Hortensien sind beliebte Blütensträucher. Wer sie im Pflanzkübel halten will, muss beim Pflanzen allerdings ein paar wichtige Dinge beachten. Redakteurin Karina Nennstiel erklärt in diesem Praxisvideo, was dabei wichtig ist

Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff "Topfhortensie" ist etwas irreführend, denn er ist lediglich ein Handelsname. Die Hortensie im Topf, auch "Muttertagsstock" genannt, ist keine eigene botanische Art, sondern identisch mit der Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla) aus der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Diese wird im Gewächshaus vorgezogen und ab März im Handel als blühende Topfpflanze für 7 bis 15 Euro pro Topf angeboten.

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Egal ob als kleines Exemplar für die Fensterbank, als Kübelpflanze oder als Gartengehölz, immer handelt es sich um Züchtungen von Hydrangea macrophylla. Es gibt zwei Typen: solche mit ballförmiger Blütendolde und Tellerhortensien, im Englischen "Lacecap"-Formen genannt, was ganz treffend mit "Spitzenhäubchen" übersetzt werden kann.

Hortensien im Topf: Die wichtigsten Pflegetipps in Kürze
  • Rhododendron- oder Azaleenerde verwenden
  • mit weichem Wasser gießen (Substrat sollte immer feucht sein)
  • Standort: halbschattig bis schattig und windgeschützt
  • von März bis August im Zwei-Wochen-Rhythmus Hortensiendünger nutzen
  • nur braune Dolden abschneiden
  • im Frühjahr dürres Holz entfernen

Pflegetipps für Hortensien im Topf

Topfhortensie gießen

Zum Gießen am besten Wasser aus der Regentonne oder gut abgestandenes Gießwasser verwenden

Bei der Pflege der Blütengehölze sind ein paar Besonderheiten zu beachten: Hortensien vertragen wenig Kalk. Man verwendet deshalb Rhododendron- oder Azaleenerde und gießt nur mit weichem Wasser. Hartes Leitungswasser führt nach einiger Zeit zu gelben, chlorotischen Blättern. Damit sich die Hortensie gut entwickelt, versorgt man sie von März bis August im Zwei-Wochen-Rhythmus mit speziellem Hortensiendünger. Er ist kalkfrei und auf die besonderen Ansprüche abgestimmt. Hortensien blühen an den Endknospen und werden deshalb nicht eingekürzt. Man schneidet lediglich die braunen Dolden ab und entfernt im Frühjahr dürres Holz. Wird die Hortensie vollständig zurückgeschnitten, fällt die nächste Blüte aus.

Beim Hortensienschnitt kann man nicht viel falsch machen – vorausgesetzt, man weiß, um welche Hortensienart es sich handelt. In unserem Video zeigt Ihnen unser Gartenexperte Dieke van Dieken, welche Arten wie geschnitten werden
Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle

Der ideale Standort für Hortensien im Topf

Das große grüne Laub verdunstet viel Feuchtigkeit, deshalb muss reichlich gegossen werden. Das Substrat sollte immer feucht sein, doch darf dabei keine Staunässe entstehen. Topfpflanzen, die die Blätter hängen lassen, einige Minuten lang tauchen und gut abtropfen lassen. Die Erde im Hortensien-Topf darf nie austrocknen. Davor schützt auch der richtige Standort: Er sollte halbschattig bis schattig und windgeschützt sein. Platzieren Sie Hortensien draußen in Hausnähe, am Eingang oder auf Balkon und Terrasse. Dort kann man die Blüten am besten genießen. In Verbindung mit Stein und Mobiliar kommen sie besonders gut zur Geltung.

Hortensien als Tischdeko

Kleinere Hortensien-Formen eignen sich perfekt für eine Tischdeko im rustikalen Stil

Hortensien in Töpfen oder Kübeln sollten Sie nicht in die direkte Mittagssonne stellen, da die starke Sonneneinstrahlung zu Verbrennungen führen kann. Drinnen steht die Topfhortensie ebenfalls gerne hell. Direkte Mittagssonne verträgt sie aber auch im Haus nicht. Tipp: Bringt man die Töpfe über Nacht an einen kühleren Ort, wie zum Beispiel das Treppenhaus oder Schlafzimmer, hält die Blüte besonders lange.

Hortensien im Topf überwintern

Da die Pflanzen im Winter das Laub verlieren, eignet sich als Überwinterungs-Quartier ein dunkler Keller. Temperaturen von fünf Grad sind ideal. Die Erde soll nicht ganz austrocknen. Deshalb ab und zu etwas Wasser geben! Wenn sich die ersten Blattknospen zeigen, will die Pflanze ans Licht. Im Freien müssen die jungen Austriebe aber vor Spätfrösten geschützt werden. Durch die Überwinterung verfrühen Topfhortensien. Hat sich ein Rhythmus eingestellt, blühen die Pflanzen später zur natürlichen Blütezeit. Zum Ball laden sie dann frühestens im Juni.

In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Topf-Hortensien gut durch den Winter bringen.
Credit: MSG/Alexander Buggisch

So behalten blaue Hortensien ihre Farbe

Topfhortensie blau

Pflanzenverfügbares Aluminium in der Erde ist verantwortlich für die blaue Ausfärbung

"Warum verfärben sich die blauen Blüten meiner Hortensie rosa?" So und ähnlich lauten die Anfragen an die Redaktion. Der Kniff: Um den blauen Farbstoff zu bilden, müssen die Wurzeln Aluminium aus der Erde aufnehmen. Das funktioniert nur, wenn sie sauer ist. Deshalb: Hortensien in Erde für Moorbeetpflanzen setzen (Azaleenerde), mit weichem Wasser gießen und Aluminium zugeben: drei bis fünf Gramm Kalialaun oder Ammoniakalaun (aus der Apotheke) pro Liter Wasser bei jedem Gießen. Noch einfacher ist es speziellen Dünger für blaue Hortensien zu verwenden.

Zu groß gewordene Topf-Hortensien im Garten auspflanzen

Hortensien, die für die Kübelhaltung zu groß geworden sind, kann man im Garten auspflanzen. Günstig dafür ist das Frühjahr, damit sie bis zum Herbst gut einwurzeln. Als Standort wählt man einen Platz im lichten Schatten in Nord- oder Westlage.

Hortensie im Topf auf Steinsäule

Es müssen nicht immer Rosen sein: Prächtige Hortensienblüte auf einer Steinstele

In Ostlagen ist die Gefahr von Spätfrösten zu groß, die Blütenknospen und Austriebe schädigen können. Hortensien brauchen einen lockeren, humusreichen Boden. Kalkhaltige Böden eignen sich nicht. Graben Sie das Pflanzloch doppelt so groß, wie der Wurzelballen ist. Erde gut lockern. Den Aushub kann man mit Rhododendronerde mischen. Den Ballen so tief wie vorher pflanzen und einschlämmen.

Krankheiten und Schädlinge an Topf-Hortensien

So schön sie auch anzusehen und robust sind, leider sind auch Hortensien für Krankheiten und Schädlinge anfällig. Bei Indoor-Pflanzen sollten Sie deshalb die Hortensien regelmäßig auf Spinnmilben kontrollieren. Diese vermehren sich besonders in den Wintermonaten gut. Im Freien sind speziell rund um den Austriebsbeginn Blattläuse der häufigste ungebetene Gast auf den Hortensien. Darüber hinaus leiden Hortensien oft unter Grauschimmel, Echtem Mehltau, Pilzen und verschiedenen Blattfleckenkrankheiten.

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