Aronstab
Der Aronstab ist ein faszinierendes Gewächs, das mit dekorativen Blättern, interessanten Blüten und leuchtenden Beeren aufwartet. Unsere Pflanz- und Pflegetipps.
Herkunft
Die Gattung Aronstab (Arum) ist namensgebend für die große Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Die etwa 25 Aronstab-Arten gedeihen in den lichten Wäldern gemäßigter bis warmer Regionen und in steinigen, offenen Lagen. Dabei erstreckt sich das Verbreitungsgebiet vom gemäßigten Europa bis in den Nahen Osten und nach Westchina. In unseren Breiten ist nur eine Art heimisch: der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum). Er wächst vor allem in lichten Laubmischwäldern. In gärtnerischer Kultur ist bei uns insbesondere der Geaderte Aronstab (Arum italicum ‘Pictum’). Er besitzt auffällig gezeichnete Blätter und stammt eigentlich aus dem Mittelmeergebiet.
Aussehen und Wuchs
Charakteristisch für den Aronstab sind die meist pfeil- oder herzförmigen Blätter. Oft zeigen sie attraktiv gezeichnete Blattspreiten. Einige Arten bilden im Frühling ihr Laub, bei anderen treiben die Blätter im Herbst aus und ziehen im Sommer wieder ein. Die meisten entwickeln von Frühling bis Frühsommer ihre Blüten und besitzen eine große und auffällige Spatha – ein breites Hüllblatt, aus dem sich ein Kolben (die eigentliche Blüte des Aronstabs) erhebt. Die Befruchtung des Aronstabs ist etwas speziell: Sie erfolgt durch Fliegen oder Mücken, die von dem intensiven, aasähnlichen Geruch der Blüten angelockt und in dem fallenartig geformten Hochblatt gefangen werden, um die Bestäubung zu sichern. Im Anschluss bilden die Pflanzen dekorative Beeren, die rot oder orangefarben leuchten.

Fühlt sich der Aronstab wohl, bildet er die charakteristischen Blütenstände mit Spatha und Kolben aus
Standort und Boden
Die meisten Aronstab-Arten bevorzugen einen hellen, aber keinen vollsonnigen Standort. So gedeihen sowohl der Italienische Aronstab (Arum italicum) als auch der Gefleckte Aronstab am besten an halbschattigen bis schattigen Plätzen. Der Boden sollte in der Regel frisch bis mäßig feucht und tiefgründig sein. Ein hoher Humus- und Nährstoffgehalt ist für die genannten Arten ebenfalls von Vorteil.
Pflanzung
Gepflanzt wird der Aronstab meist im Herbst. Bei einigen Arten ist eine Rhizomsperre ratsam, um eine zu starke Ausbreitung zu verhindern. Seien Sie beim Pflanzen und Pflegen der Aronstabgewächse stets vorsichtig: Sie sind in allen Teilen giftig und ihr Saft kann Haut und Augen reizen.

Der Aronstab eignet sich gut für den Gehölzrand
Pflegetipps
Aronstabgewächse brauchen am geeigneten Standort kaum Pflege und können lange an einer Stelle ungestört wachsen. Der Wasserbedarf fällt je nach Art unterschiedlich aus. Während der Wachstumszeit schätzen die meisten Arten reichlich Wasser, zu Beginn der Ruhezeit sinkt dann der Bedarf. Düngen sollten Sie die Pflanzen auch nur während des aktiven Wachstums. Ein Schnitt ist in der Regel nicht erforderlich.
Winterschutz
Bei Frost und starker Sonneneinstrahlung sollte man die wintergrünen Aronstab-Arten mit etwas Reisig schützen.
Verwendung
Viele Arum-Arten wie der Gefleckte oder der Italienische Aronstab eignen sich gut für die Unterpflanzung von Bäumen und für den Gehölzrand. Begleitpflanzen mit ähnlichen Ansprüchen sind das Salomonssiegel (Polygonatum) und das Japangras (Hakonechloa macra). Aufgrund der auffälligen und sehr giftigen Beeren sollte man die Pflanzen jedoch nicht dort pflanzen, wo sich Kinder und Haustiere aufhalten.
Wichtige Arten und Sorten
Eine der beliebtesten Arten der Gattung ist der Italienische Aronstab, dessen Blätter eine feine weiße Marmorierung aufweisen. Der Geaderte Aronstab bildet ein Rhizom, treibt schon im Herbst aus und ist daher wintergrün. Er blüht von März bis Mai und zieht über den Sommer die Blätter ein – nur der Fruchtstand ist dann noch sichtbar. Die Pflanze wird bis zu 60 Zentimeter hoch.

Die Fruchtstände des Gefleckten Aronstabs ziehen im Garten alle Blicke auf sich
Der bei uns heimische Gefleckte Aronstab ist sommergrün und hat eine Knolle als Überwinterungsorgan. Aus dieser treiben im Frühjahr zwei gestielte, pfeilförmige Blätter und später der Blütenstand aus. Dieser besteht wie für Aronstabgewächse typisch aus einem grünlich-weißen Hochblatt und dem eigentlichen Blütenkolben. Daran sitzen oben die männlichen und weiter unten die weiblichen Blüten. Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Mai. Aus den befruchteten weiblichen Blüten des Kolbens entstehen dekorative, rote Beeren.
Vermehrung
Der Aronstab lässt sich im Spätsommer aus Teilstücken des Wurzelstocks (Rhizom) vermehren. Die reinen Arten können auch durch Aussaat vermehrt werden. Samen bilden sich meist im Hochsommer und keimen im Herbst oder Frühling.
Krankheiten und Schädlinge
Der Aronstab ist robust und wird kaum von Schädlingen befallen. Auch Schneckenfraß kommt nicht vor.