Amerikanische Linde
Tilia americana
Die Amerikanische Linde ist als Stadtklimabaum mit angenehmem Format ein Gehölz der Zukunft. So gelingen Pflanzung und Pflege von Tilia americana.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Baum
- Wuchshöhe
- von 2500 cm bis 3000 cm
- Wuchsbreite
- von 1500 cm bis 2000 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- locker
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli
- Blütenform
-
- Trugdolden
- Blüteneigenschaften
-
- stark duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gesägt
- herzförmig
- lang
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
-
- Herbstfärbung
- Fruchtform
-
- Nussfrucht
- Fruchteigenschaften
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- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis tonig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- malerischer Wuchs
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Formschnitt
- Hausbaum
- Landschaftsgehölz
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Parkanlage
- Waldgarten
- Friedhof
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Amerikanische Linde ist in verschiedenen Varietäten von Südkanada bis Mexiko verbreitet. Sie ist ein Mitglied der Gattung der Linden mit mehr als 40 Arten, die in der nördlich gemäßigten und subtropischen Zone wachsen. Tilia americana wächst in Wäldern und am Ufer von Gewässern.
Wuchs
Die sommergrüne Amerikanische Linde erreicht in ihrer Heimat eine Höhe von bis zu 40 Metern. Bei uns kultiviert bleibt der Baum weit darunter, vor allem die Sorte ‘Redmond’ wird nur 12 bis 20 Meter hoch. Der Stamm ist oft relativ kurz und teilt sich dann in mehrere Triebe. Jungtriebe sind olivgrün, die Rinde dunkelgrau bis graubraun, anfangs braun und vor allem in fortgeschrittenem Alter von Längsrissen durchzogen. Das herzförmige Wurzelsystem durchzieht den Boden mit vielen Feinwurzeln. Häufig sieht man Stockausschlag.
Blätter
Mit einer Länge von 10 bis 20, maximal 25 Zentimetern, werden die Blätter von Tilia americana sehr lang. Sie stehen wechselständig, wie bei heimischen Linden ist eine Herzform typisch, wobei die Basis oft schief ist. Der Rand ist grob gesägt, das Blatt endet in einer deutlichen Spitze. Oberseits ist das Blatt deutlich dunkler als unterseits. Die Blätter sitzen an einem etwa fünf Zentimeter langen Stiel. Die Herbstfärbung ist goldgelb.
Blüten
Die gelblichen, in Trugdolden zusammengefassten, bis zu anderthalb Zentimeter breiten Blüten duften süß und erscheinen ab Juli. Als Bienenweide ist die Amerikanische Linde von großer Bedeutung.
Früchte
Fast kugelförmig sind die dickwandigen Früchte, in denen die Samen stecken. Rippen kann man darauf nicht erkennen. Das anhaftende Hochblatt mit der auffällig rosa gefärbten Mittelrippe sorgt für eine weitere Verbreitung durch den Wind.
Standort
Die Amerikanische Linde braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Vor allem in der Jugend wird Beschattung gut toleriert, Tilia americana ist da deutlich genügsamer als andere Großbäume. Wie alle Linden reagiert auch die Amerikanische Linde empfindlich auf Streusalz und ist vollkommen winterhart.

Die Amerikanische Linde (Tilia americana) gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten
Boden
Tilia americana bevorzugt einen frischen Standort, bezüglich des pH-Wertes ist sie sehr anpassungsfähig. Das Substrat sollte tiefgründig sein, damit sich das Wurzelwerk entfalten kann, eine mittlere Nährstoffversorgung reicht vollkommen aus. Auch Tonboden wird von dem Baum toleriert, lediglich magerer Sandboden eignet sich nicht.
Pflanzung
Die Pflanzgrube sollte für die Amerikanische Linde ausreichend tief, weit und am Grund gut gelockert sein. Containergehölze kann man – außer bei gefrorenem Boden und großer Sommerhitze – ganzjährig pflanzen.
Pflege
Vor allem nach dem Einpflanzen sind Wassergaben bei Trockenheit Pflicht.
Schnitt
Die Amerikanische Linde verträgt einen Schnitt sehr gut. Oft sieht man sie als Formbaum in Kasten-, Block- oder Kandelaberform.
Verwendung
Vor allem die Sorten der Amerikanischen Linde eignen sich als Haus- oder Alleebaum. Von einer Bepflasterung sollte ausreichend Abstand gehalten werden, da Platten gern angehoben werden.
Sorten
Tilia americana ‘Nova’ ist eine Selektion mit kräftigem Wuchs und einer kegelförmigen Krone, die deutlich häufiger im Handel zu finden ist als die Art selbst. Sattgrün leuchten die besonders großen Blätter. "Riesenblättrige Linde" nennt man sie deshalb oft auch. Als Stadtklimabaum ist die Sorte ‘Redmond’ interessant. Diese in Nebraska um 1940 entstandene Selektion bleibt mit maximal 20 Metern relativ klein, grundsätzlich wächst sie viel schmaler als die Art. Einmal etabliert, gilt sie als tolerant gegenüber Trockenstress. ‘Redmond’ soll im Gegensatz zur übrigen Gattung befestigte Flächen vertragen und wenig anfällig für Blattläuse sein.
Vermehrung
Die Amerikanische Linde pflanzt sich durch Stockausschlag vegetativ fort. Die Vermehrung der Sorten erfolgt durch Veredelung, genauer durch Okulation im Sommer, und zwar auf Sämlinge der Art.
Krankheiten und Schädlinge
Tilia americana ist weit weniger anfällig für Schädlinge als die einheimische Winterlinde und Sommerlinde. Weit seltener kommt es auch zu einem Befall mit Blattläusen, deren Honigtau die Autodächer und -fenster verklebt.