Apfelminze
Mentha suaveolens
Jeder kennt die Minze mit den weichen Blättern und dem guten Spearmint-Geschmack. Weil sie kaum Menthol enthält, ist Apfelminze in Tee und in der Küche besonders bekömmlich.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 40 cm bis 100 cm
- Wuchsbreite
- von 30 cm bis 40 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Ausläufer
- buschig
- Blütenfarbe
-
- violett
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis September
- Blütenform
-
- Ähre
- klein
- unauffällig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- oval
- rundlich
- Blatteigenschaften
-
- essbar
- duftend
- Fruchteigenschaften
-
- unscheinbar
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich bis nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Duftplanze
- Küchenkraut
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
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- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Lebensbereiche
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- FR3
- WR4
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
-
- Apothekergarten
- Bauerngarten
- Gemüsegarten
- Kräutergarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
- Heilwirkung
- Heilpflanze
Herkunft
Apfelminze (Mentha suaveolens, syn. Mentha rotundifolia) ist im südlichen und westlichen Europa zu Hause. Die klassische Tee-Minze mit den weich behaarten Blättern gehörte von jeher zu den Kräutern, die in keinem Bauerngarten fehlen durften. Ihr Geschmack erinnert an Spearmint. Aufgrund ihres geringen Mentholgehalts ist die Apfelminze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) besonders verträglich.
Wuchs
Apfelminze ist mehrjährig. Die winterharte Staude bildet starke Ausläufer und bedeckt auf optimalen Standorten in kurzer Zeit den ganzen Boden. Aus den aufrecht wachsenden Blattbüscheln entwickeln sich endständige Blütenähren. Die wüchsige Art kann bis zu einem Meter hoch werden.
Blätter
Die Blätter sind fast flauschig behaart. An ihrem fruchtigen Duft, der an grüne Äpfel erinnert, kann man die hellgrüne Apfelminze gut von anderen Minze-Arten unterscheiden. Der Geruch hat Mentha suavelolens den deutschen Namen Apfelminze eingetragen hat. Häufig hört man auch den Namen Rundblättrige Minze (Mentha rotundifolia). Er erklärt sich aus der Form der oval-runden Blätter, die rund um den vierkantigen Stängel angeordnet sind.
Blüten
Im Sommer geht die Apfelminze zwischen Juli und September in Blüte. Die kleinen Blüten in einem weißlich rosa-violetten Farbton mögen für das menschliche Auge nicht besonders spektakulär sein. Für Insekten sind sie das Paradies. Wie alle Minzen zieht blühende Apfelminze Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge magisch an. Während die Insekten Nektar schlürfen, wirkt das Treiben auf den Blütenähren belebend im Garten.

Die Blütezeit der Apfelminze liegt im Sommer, zwischen Juli und September
Früchte
Die Samenstände von Mentha suaveolens sind unbedeutend.
Der richtige Standort für die Apfelminze
Rundblättrige Minze bevorzugt vollsonnige Standorte, kann aber auch an halbschattigen Plätzen kultiviert werden.
Boden
Auf einem feuchten, aber durchlässigen, nährstoffreichen Boden legt Apfelminze so richtig los. Sie können die ausläuferbildende Art aber auf jedem normalen Gartenboden ansiedeln.
Apfelminze pflanzen
Die Pflanzung der Kräuter ist die ganze Saison möglich. Als Pflanzabstand rechnet man im Garten 40 Zentimeter.
Pflege
Apfelminze wandert gerne, wie die meisten Minzen. Um die Rhizomausläufer in Schach zu halten, müsste man eine 40 Zentimeter tiefe Wurzelsperre einbauen. Mancher hält sie daher lieber gleich im Topf oder Kasten. Allerdings mögen es ausläuferbildende Minzen auf Dauer nicht, eingesperrt zu sein. Ihre Vitalität lässt nach. Besser ist es daher, einen geeigneten Standort zu finden, wo sie sich auf der Suche nach neuen Mineralstoffen ausbreiten können oder alle zwei bis drei Jahre umzupflanzen. In Pflanzgefäßen sollte man sogar jährlich umtopfen. Apfelminze mag nährstoffreiche Erde. Im Garten reicht in normalem Boden eine Kompostgabe im Frühjahr. Im Pflanzgefäß gibt man zum Saisonauftakt einen Kräuterdünger. Mehr muss es nicht sein. Zu viel Dünger schadet dem Aroma der Kräuter.
Regelmäßiger Ernteschnitt hält die Pflanzen kompakt und zögert die Blüte hinaus. Mentha suaveolens ist nicht nur schnittverträglich. Schnitt tut ihr sogar gut. Sie können die Pflanze im Spätherbst, bevor die Pflanzen einziehen, ruhig noch einmal ganz herunterschneiden.
Ernte und Konservierung
Apfelminze eignet sich aufgrund ihres feinen Spearmintgeschmacks sowohl als Teekraut wie Aromakraut in der Küche. In orientalischen Speisen verfeinert es Couscous, passt in Salate und peppt Frucht-Smoothies oder Sommergetränke auf. Weniger eignen sich die Blätter wegen ihrer pelzigen Behaarung zum Garnieren von Süßspeisen oder Fruchtsalaten. Die Blätter der Apfelminze können Sie bis zur Blüte und nach einem Rückschnitt immer frisch ernten. Im Sommer ist das Aroma am besten. Für Tee sammelt man die Blätter meist im Juni bis Anfang Juli und trocknet die Minze an einem luftigen, nicht zu hellen Ort. Sobald die Blätter beim Zusammenreiben rascheln, füllt man sie zur Aufbewahrung in Blechdosen oder verschlossene, dunkle Gläser ab. Die Teeblätter sind bis zur Ernte im nächsten Jahr haltbar. Einer der leckersten Kräutertees ist eine Mischung aus Riesen-Apfelminze ‘Hollandica’ und Zitronenmelisse.
Heilwirkung der Apfelminze
Die Rundblättrige Minze wird seit Jahrtausenden ähnlich der Pfefferminze medizinisch genutzt. In der Hausapotheke ist der Tee des milden Krauts als begleitendes Getränk bei Erkältungs-Krankheiten mit Infektionen der oberen Atemwege ein Muss. Das angenehme Aroma verdankt die besonders magenfreundliche Art einem ätherischen Öl, das sich im Vergleich zu anderen Minze-Arten anders zusammensetzt und kaum Menthol enthält. Das macht den Tee auch für Kinder besonders bekömmlich.
Sorten
Ein Kultivar der Apfelminze ist die weißgerandete Form ‘Variegata’, die ein echter Blickfang im Kräutergarten ist. Die etwas schwachwüchsigere und besonders zierende Sorte heißt zwar Ananasminze. Ihr frisches Aroma schmeckt aber kaum nach Ananas. Anders ist das bei der Grapefruit-Minze, einer Hybride aus Apfel- und Pfefferminze. Sie schmeckt verblüffend echt wie Pampelmusenschalen riechen. Ebenfalls aus Einkreuzungen entstand die Riesen-Apfelminze ‘Hollandica’. Die Sorte mit den extrem großen, rundlich-flauschigen Blättern ist die ergiebigste Apfelminze für Tee.

Die Apfelminze ‘Variegata’ ist mit ihren auffällig panaschierten Blättern ein echter Hingucker in Topf und Beet
Vermehrung
Mentha suaveolens kann man über die Teilung von Rhizomausläufern gewinnen. Die reine Art lässt sich aussäen.
Krankheiten und Schädlinge
Die robuste Pflanze ist kaum von Schädlingen und Krankheiten betroffen. Unter sehr ungünstigen Bedingungen kann Echter Mehltau und Minzen-Rost auftreten.