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Balkonpflanzen

Was wäre ein Sommer ohne Balkonpflanzen? Auf unserer Themenseite erfahren Sie alles Wichtige rund um die Pflanzung und Pflege der großartigen Sommerblüher.

Der Begriff "Balkonpflanzen" ist botanisch nicht definiert. Er bezeichnet im gängigen Sprachgebrauch eine Gruppe von Pflanzen, die sich besonders oder ausschließlich für die Pflanzung in Blumenkästen und Töpfen eignen – die perfekten Pflanzen also, um einen Balkon oder eine Loggia zu gestalten. Meist handelt es sich dabei um ursprünglich subtropische und tropische Arten, die aufgrund fehlender Winterhärte oder ihrer Empfindlichkeit gegenüber Witterungseinflüssen für die Beetpflanzung nicht besonders geeignet sind. In ihrer (sub-)tropischen Heimat sind die Dauerblüher mehrjährig, hierzulande werden sie aber meist einjährig kultiviert.

Durch intensive Züchtung, die vor allem eine ausdauernde, üppige Blütenpracht zum Ziel hat, haben die modernen Balkonpflanzen mit den Wildformen aus ihrer Heimat inzwischen nicht mehr viel gemein. Klassische Balkonpflanzen sind schnellwüchsig und kompakt. Sie wachsen aufrecht oder lassen sich als Hängeblumen für den Balkon in Szene setzen. Die Sommerblüher unter ihnen zeigen oft durchgehend vom Frühsommer bis zum Frost Farbe. Bei optimalem Standort und guter Pflege bilden einige Arten so viele Blüten, dass ihr Laub darunter fast komplett verschwindet.

Jetzt reinhören: Tipps & Tricks für die Balkonbepflanzung

Welche Balkonblumen liegen gerade im Trend? Welche passen optisch gut zusammen? Und worauf muss man bei der Bepflanzung seiner Balkonkästen achten? Darüber unterhalten sich Nicole Edler und MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteurin Karina Nennstiel in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen".

Wie der Name verrät, verwendet man Balkonpflanzen in erster Linie zur Bepflanzung von Blumenkästen. Aber auch Einzeltöpfe oder Blumenampeln werden mit Balkonpflanzen dekoriert. Pflanzen für den Balkon sind allerdings keine Zimmerpflanzen und sollten möglichst draußen kultiviert werden.

Petunie

Mehrfarbige Petunie ‘Happy Dream‘

Einjährige Balkonpflanzen: Die klassischen Balkonblumen

Zu den absoluten Klassikern unter den Balkonpflanzen gehören nach wie vor die Geranien (Pelargonium). Ob hängend oder stehend, in Rot, Pink oder Weiß – sie zieren die Balkonkästen, wohin man auch schaut. Obwohl sie eigentlich mehrjährig sind, werden sie oft nach der Saison entsorgt. Gleichermaßen bekannt und beliebt sind die Petunien (Petunia), welche in stehender und hängender Variante zu haben sind. Auch die pflegeleichten Zauberglöckchen (Calibrachoa), die mit den Petunien verwandt sind, werden immer beliebter. Die kunterbunten kleinen Blüten müssen nicht ausgezupft werden. Ebenso beeindruckend in der Blütenfülle zeigen sich der vielblütige Elfenspiegel (Nemesia) und die Mittagsblume (Dorotheanthus bellidiformis). Auch die Studentenblume, das Portulakröschen (Portulaca grandiflora) oder die Vanilleblume (Heliotropium arborescens) fühlen sich auf einem sonnigen Balkon wohl. Für einen schattigeren Standort eignen sich einjährige Balkonpflanzen wie die Glockenblume (Campanula), Männertreu (Lobelia erinus), Eisbegonie (Begonia-Semperflorens-Hybriden) oder die Pantoffelblume (Calceolaria integrifolia). Auch das Fleißige Lieschen (Impatiens) schätzt einen Standort abseits direkter Sonne. Prüfen Sie vor dem Kauf den geplanten Standort Ihrer Topfpflanzen, denn nicht jede Pflanze ist beispielsweise für einen Südbalkon gemacht: Wie bei den Stauden gibt es auch unter den Pflanzen für den Balkon Sonnen- und Schattenkinder. Manche Balkonpflanzen reagieren empfindlich auf Zugluft (zum Beispiel Elfenspiegel), andere vertragen keine direkte Sonne (zum Beispiel Fleißiges Lieschen).

Balkonblumen

Ob im Kasten oder in Töpfen – Balkonblumen sorgen immer für Gemütlichkeit

Übrigens: Ein Reihe von Balkonpflanzen, wie zum Beispiel Geranien, Kapkörbchen, Begonien, Kapaster oder Margeriten, finden auch als Einjährige im Blumenbeet ihren Platz. Dort werden die niedrigen Arten wie Stiefmütterchen häufig als Begrenzung in den Beetvordergrund gesetzt oder als Lückenfüller im Staudenbeet verwendet.

Balkonpflanzen für Sonne und Schatten
Begonien im Pflanzgefäß
Balkon & Terrasse
Mit schattenverträglichen Balkonpflanzen wie Begonien oder Fleißigen Lieschen lässt sich selbst der schattigste Balkon in ein traumhaftes Blütenmeer verwandeln. Auch viele Kräuter und blühende Kübelpflanzen gedeihen im Schatten. Unsere Empfehlungen.

Kübelpflanzen als mehrjährige Balkonpflanzen

Kübelpflanzen haben alle zwei Dinge gemeinsam: Sie brauchen nicht nur einen Sommerstandort, sondern auch ein geeignetes Winterquartier. Die meisten Kübelpflanzen stammen aus den Subtropen oder dem Mittelmeerraum und verleihen einem Balkon ein exotisches oder mediterranes Flair. So sind Fuchsien (Fuchsia) zum Beispiel echte Dauerbrenner unter den mehrjährigen Balkonpflanzen. Zu den sonnenhungrigen Kübelpflanzen zählen vor allem mediterrane Gehölze wie Oleander (Nerium oleander), Zitruspflanzen (Citrus-Arten), Palmen oder Olivenbäume (Olea europaea). Dagegen sind Exoten wie Engelstrompeten (Datura- und Brugmansia-Arten), Hortensien (Hydrangea macrophylla), Kamelien (Camellia-Arten und -Hybriden) oder auch Bananen durchaus schattenverträgliche Balkonpflanzen.

Winterharte Balkonpflanzen

Wer nicht jedes Jahr Kübel aus dem Winterquartier und wieder zurück schleppen möchte, setzt auf winterharte Balkonpflanzen. Einige dieser Balkonpflanzen, wie die Besenheide (Calluna vulgaris) oder die Schneeheide (Erica herbacea) blühen sogar im Winter. Aber auch die Kissenaster (Aster-Dumosus-Hybriden) oder die Fetthenne (Sedum spectabile) erfreuen uns bis in den Herbst mit ihren Blüten. Auch laubabwerfende Gehölze wie Zierkirsche (Prunus-Arten), Fingerkraut (Potentilla fruticosa), Rhododendron (Rhododendron-Hybriden), Ginster (Cytisus-Arten) oder Rosen eignen sich für einen dauerhaften Standort auf dem Balkon. Wer immergrüne Laubgehölze bevorzugt, setzt auf Buchs (Buxus), Skimmie oder verschiedene Zwergnadelgehölze wie die Zwerg-Kiefer.

Anzucht und Vermehrung von Balkonpflanzen

Üblicherweise versorgt man sich für die Balkonbepflanzung im Frühjahr mit vorgezogenen Blumen aus dem Gartenfachhandel. Die Jungpflanzen, die meistens schon in Blüte stehen, können ab Mai direkt in die Kästen und Töpfe gepflanzt werden. Wer eine besondere Art selbst vermehren möchte, sollte im Spätsommer die abgeblühten Blüten nicht entfernen, sondern an der Pflanze belassen.

Große Kapuzinerkresse

Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) lässt sich einfach durch ihre großen Samen vermehren

Daraus bilden sich Samenkapseln, die im Herbst abgesammelt, getrocknet und über den Winter aufbewahrt werden können. Ab Februar können die Samen in Anzuchtschalen auf der Fensterbank ausgesät werden. Beachten Sie aber, dass viele Zuchtformen von Balkonpflanzen sich durch Aussaat nicht sortenecht vermehren lassen – dies gelingt nur vegetativ durch Stecklinge. Zudem bilden einige Balkonpflanzen-Sorten keine fruchtbaren Samen mehr aus. Für die Aussaat eignen sich vor allem die klassischen Sommerblumen – unter ihnen wiederum gibt es einige, die sich gut in Pflanzgefäßen kultivieren lassen, zum Beispiel Kapuzinerkresse, Zinnien und Strohblumen.

Pflegetipps für Balkonpflanzen

Einpflanzen

Bei der Pflanzung von Balkonpflanzen sollte man hochwertige Blumenerde verwenden. Da die Dauerblüher sehr viele Nährstoffe verschlingen, brauchen sie ausreichend Nahrung in Form von guter Erde und Dünger. Darüber hinaus sollte auf eine gute Drainage geachtet werden, damit die Pflanzen nicht von unten her faulen. Stellen Sie beim Bepflanzen von Balkonkästen sicher, dass die Abzugslöcher frei sind und überschüssiges Gießwasser abfließen kann. Eine Schicht Blähton am Boden des Pflanzgefäßes schützt vor Staunässe. Pflanzen Sie Balkonpflanzen relativ nah nebeneinander, damit ein geschlossenes Pflanzbild entsteht – eine Handbreit Platz zwischen den Blumen reicht aus. Kombinieren Sie dabei stehende (zum Beispiel Tagetes, Chrysanthemen, Kapkörbchen) und hängende Pflanzen (zum Beispiel Kapuzinerkresse, Weihrauchpflanze, Hängepetunien) miteinander.

Damit man sich das ganze Jahr über an üppig blühenden Balkonkästen erfreuen kann, muss man bei der Bepflanzung ein paar Dinge beachten. Hier zeigt Ihnen MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteurin Karina Nennstiel Schritt für Schritt, wie’s geht.
Credits: Produktion: MSG/Folkert Siemens; Kamera: David Hugle, Schnitt: Fabian Heckle

Wässern

Balkonpflanzen stehen oft an exponierten Stellen, wo sie starker Sonneneinstrahlung und Wind ausgesetzt sind. Diese Faktoren fördern die Austrocknung der Erde und führen zu einem erhöhten Wasserbedarf. Auch die attraktiven Terrakottatöpfe verdunsten viel Feuchtigkeit. Wässern Sie die Balkonpflanzen deshalb an heißen Tagen im Sommer morgens und abends. Gießen Sie immer dicht über der Erde und nicht über die Blüten.

Düngen

Balkonpflanzen brauchen regelmäßig Dünger. Etwa vier bis sechs Wochen nach der Pflanzung können Sie mit der Düngung beginnen. Geben Sie dem Gießwasser wöchentlich bis 14-tägig flüssigen Blühpflanzendünger zu, damit die Pflanzen genügend Nährstoffe für ihre Dauerblüte aufnehmen können. Achten Sie darauf, die auf der Packung empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten. Außerdem sollten weder Blüten noch Blätter beim Ausbringen des Düngers benetzt werden.

Je nachdem, welche Balkonpflanzen Sie besitzen, können Sie die Dosierung natürlich auch individuell anpassen.

Blähton sorgt für eine gute Drainage

Blähton sorgt für eine gute Drainage im Pflanzgefäß

Schneiden und Ausputzen

Entfernen Sie regelmäßig Verblühtes, um so die Bildung neuer Blütenknospen zu fördern. Häufig lassen sich verwelkte Blüten einfach abzupfen oder auskneifen – ansonsten kommt die Gartenschere zum Einsatz. Bei Pelargonien bricht man die Blütenstiele an der Ansatzstelle aus. Bei Rhododendron hingegen muss man sehr vorsichtig beim Entfernen der welken Blüten sein, da direkt darunter neue Triebknospen sitzen. Bei einigen Balkonpflanzen, wie zum Beispiel Lobelien, Duftsteinreich oder Eisbegonien, gibt es nach der Hauptblüte im Juni/Juli eine blüharme Phase, in der neue Blüten gebildet werden. Um die Bildung des Nachflors zu unterstützen, kürzt man die Triebe direkt nach der Hauptblüte um etwa ein Drittel.

Um Krankheiten vorzubeugen, sollten Sie welke Pflanzteile wie Blätter oder Triebe regelmäßig entfernen. So lässt sich ein Befall oft schon im Vorfeld vermeiden.

Balkonpflanzen ausputzen

Regelmäßiges Ausputzen ist das A und O

Überwinterung von Balkonpflanzen

Das Überwintern von Balkonpflanzen ist kein ganz einfaches Unterfangen und gelingt nicht immer. Viele Balkonpflanzen werden zwar erfolgreich überwintert, wachsen im zweiten Jahr aber nur spärlich oder werden unansehnlich. Wenn Sie Ihre Balkonpflanzen überwintern wollen, schneiden Sie die Pflanzen im Herbst etwa um zwei Drittel zurück. Stellen Sie dann die Kästen an einen kühlen, aber hellen Ort. Gießen Sie nur so viel, dass die Erde nicht austrocknet und geben Sie keinen Dünger. Ab Februar können die Blumenkästen wieder wärmer gestellt werden und ab Mai schließlich nach draußen. Bei manchen Pflanzen für den Balkon, zum Beispiel bei Geranien, ist es sinnvoll, sie zum Überwintern aus den Kästen herauszunehmen. Die Überwinterung als frisch gezogene Stecklinge ist bei vielen Balkonpflanzen ebenfalls eine bewährte Methode, weil die Pflanzen auf diese Weise gleich verjüngt werden und blühfreudig bleiben. Das gelingt bei den meisten Arten aber nur an einem nicht zu kühlen, hellen Winterstandort im beheizten Gewächshaus oder Wintergarten.

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